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Rugby-WM
Irland bestätigt Favoritenrolle

In Japan läuft die Rugby-WM, nach Olympia und Fußball-WM das drittgrößte Sportereignis der Welt. Irland bestätigte im Duell mit Schottland seine Position als Mitfavorit, bei den Buchmachern bleibt allerdings Neuseeland das Maß aller Dinge.

Sebastian Trepper im Gespräch mit Astrid Rawohl |
Rugby-WM: Irland punktet gegen Schottland
Rugby-WM: Irland punktet gegen Schottland (Dan Sheridan/imago)
Topspiel an Tag drei der Rugby-WM: Irland schlug Schottland 27:3. "Die Iren haben gezeigt, dass sie die Topplatzierung in der Weltrangliste wirklich verdient haben", erklärt Sebastian Trepper. "Von Anfang an haben sie Schottland, und das ist weiß Gott keine schlechte Rugbymannschaft, in allen Belangen im Griff gehabt. Die irische Mannschaft hat sehr aggressiv verteidigt, variabel und stark angegriffen und wenige technische Fehler gemacht. Das ist im Rugby ganz entscheidend: Im Endeffekt geht es ja immer um gute Feldpositionen, weil man in die Endzone – ins Malfeld - will. Und bei einem technischen Fehler ist man immer den Ballbesitz los und damit eben diese Feldposition. Das ist den Schotten mehrmals in entscheidenden Situationen passiert und das hat ihre Niederlage besiegelt."
Viele Mannschaften hätten bisher ungewöhnlich viele Probleme in der Ballbehandlung, weil es in Japan extrem luftfeucht sei und damit die Bälle rutschig. Einige Mannschaften haben die Bälle im Training offenbar mit Seifenlauge oder Öl behandelt, um sich darauf vorzubereiten. Aber das Problem bleibt trotzdem bestehen. Bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr, wenn es dazu auch noch wärmer sein wird, könnte die Luftfeuchtigkeit weitere Sportarten betreffen.
Neuseelands Anton Lienert-Brown beim WM-Spiel gegen Südafrika.
Neuseelands Anton Lienert-Brown beim WM-Spiel gegen Südafrika. (ZOPH/imago)
Bei der WM hat es bisher durchgängig Favoritensiege gegeben. Auch Japan siegte im Auftaktspiel gegen Russland. Titelchancen haben die Gastgeber aber nicht. Die Favoriten kommen aus Europa und von der Südhalbkugel. Die Kräfteverhältnisse: 2003 hat England als einzige europäische Mannschaft mal den Titel geholt. Die restlichen sieben Titel sind auf der Südhalbkugel verteilt. In diesem Jahr seien die Chancen sehr verteilt. "Aber bei den Buchmachern ist Neuseeland schon noch der Topfavorit. Die All Blacks sind einfach das Nonplusultra im Rugby. Die haben auch die letzten beiden Turniere gewonnen", sagt Trepper.
Insgesamt werde die WM in Japan offenbar gut angenommen und sei nicht nur ein Testlauf für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr, sondern ein eigenständiges, großes Turnier. "Und weil man nach einem Rugbyspiel wirklich eine Woche zur Regeneration braucht, dauert das Turnier auch gut sechs Wochen. In Sachen Kompaktheit ist das also wirklich nicht zu vergleichen mit Olympia."