Es sei zwar nicht so gut erhalten wie der Fund vor 99 Jahren. "Aber es zeigt eindeutig die typische Form der damaligen Zeit, denn man kann es eigentlich eins zu eins auf das alte Paddelblatt legen."
Die Archäologen fanden das handflächengroße Bruchstück auf der Wiese eines Landwirts in der Nähe des früheren Seeufers. Der Stiel ist zwar abgebrochen, die Schulterpartie ist aber eindeutig erhalten. "Diese Paddel sind wichtige Belege für frühe Mobilität auf dem Wasser. Vergleichbare Funde gibt es nur noch an der Fundstelle Star Carr im Norden Englands, deren Paddel etwas älter sind", betonte Lübke.
Bereits mehr als 20 Fundstellen
Für die Archäologen ist der Ort seit langem ein Hotspot. Seit rund 100 Jahren graben sie immer wieder dort. Es gibt mehr als 20 Fundstellen, darunter steinzeitliche Wohnplätze. Als diese noch bewohnt waren, lag die letzte Eiszeit bereits mehrere 1.000 Jahre zurück. Die Ostsee in ihrer heutigen Form existierte noch nicht, stattdessen gab es viele Seen.
Lübke geht nicht davon aus, dass die Jäger und Sammler das Bruchstück beim Paddeln auf dem See verloren haben, wie dies mutmaßlich beim Fundstück von 1925 der Fall war. "Viel normaler ist, dass solche Stücke so lange benutzt werden, bis sie irgendwann zufällig zerbrechen. Das ist hier offenbar passiert und dieses Fragment ist dann zufällig mit in der Uferzone gelandet."
Diese Nachricht wurde am 24.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.