Massenproteste gegen Rechtsextremismus
Rund 90 Kundgebungen bundesweit angemeldet

Nach einem Bericht über ein Treffen von Rechtsextremen mit AfD-Politikern und CDU-Mitgliedern zur Vertreibung von Menschen aus Deutschland gibt es auch heute wieder Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Unter anderem sind Kundgebungen in Nürnberg, Dortmund, Hannover, Halle, Erfurt, Magdeburg und Frankfurt am Main angesetzt.

20.01.2024
    Hamburg: Der Jungfernstieg und die anliegenden Bereiche sind mit Demonstranten gefüllt.
    In Hamburg haben laut Polizei mindestens 30.000 Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert. (Jonas Walzberg / dpa / Jonas Walzberg)
    Für Sonntag ist unter anderem eine Großdemonstration in München geplant. Insgesamt sind rund 90 Kundgebungen angemeldet. Auch in Köln wollen die Menschen am Mittag ein Zeichen gegen Rassismus, Menschen-, sowie Demokratiefeindlichkeit setzen.

    Demonstration in Hamburg wegen viel Zulauf abgebrochen

    In Hamburg hat eine Demonstration gegen Rechtsextremismus gestern Abend so viel Zulauf erhalten, dass die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen vorzeitig abgebrochen werden musste. Die Hamburger Polizei hatte unter anderem die Sorge geäußert, dass Menschen im dichten Gedränge in die Alster stürzen könnten. Die Organisatoren nannten 80.000 Teilnehmer, die Polizei 50.000. Angemeldet worden waren rund 10.000 Demonstranten. Zu der Kundgebung hatte ein Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Kulturschaffenden, Wirtschaftsverbänden, Parteien und Vereinen aufgerufen.
    Zu einer vergleichbaren Veranstaltung gegen Rechtsextremismus kamen in Münster nach Polizeiangaben mehr als 10.000 Menschen. Auch aus anderen Städten wurden Demonstrationen gemeldet, bei denen der Zulauf deutlich über die erwartete Teilnehmerzahl hinausging.
    Auslöser für die seit Tagen anhaltenden Kundgebungen ist ein Bericht über ein Treffen von AfD-Vertretern und CDU-Mitgliedern mit Rechtsextremisten Ende November. Dabei sei auch über Pläne für eine Vertreibung von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen worden.
    Diese Nachricht wurde am 20.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.