Um 86 Cent pro Monat könnte der Rundfunkbeitrag zum kommenden Jahr steigen. Das jedenfalls empfiehlt die Expertenkommission KEF in ihrem neuesten Bericht. Sollte diese Erhöhung von den Landtagen beschlossen werden, müssten die Rundfunkanstalten allerdings dennoch sparen.
Einige Sender gäben nach Einschätzung der KEF zu viel für ihr Personal aus, sagte der Medienjournalist Daniel Bouhs im Deutschlandfunk, "zahlen also zu gut, verglichen vor allem mit dem öffentlichen Sektor".
Prioritäten im Programm setzen
Der ARD-Vorsitzende sagte anlässlich des KEF-Berichts: "Jetzt sind wir an einem Punkt, wenn es noch weniger sein soll und wir noch mehr wirtschaften sollen, dass wir auch im Programm Prioritäten setzen."
Aus den Einnahmen des Rundfunkbeitrags werden die Programme von ARD, ZDF und Deutschlandradio, zu dem auch der Deutschlandfunk gehört, finanziert. Derzeit liegt der Beitrag, der für jeden Haushalt berechnet wird, bei monatlich 17,50 Euro.
Daniel Bouhs betonte, dass die KEF davon ausgehe, dass die Zahl der Haushalte zunehmen werde und darüber hinaus auch neuartige Mobilitätskonzepte mehr Geld bringen, etwa Car Sharing-Auto, für die der Rundfunkbeitrag anfalle.
Kritik an der Argumentation der Sender
Er machte außerdem deutlich, dass sich der KEF-Vorsitzende zuletzt über die Argumentation der öffentlich-rechtlichen Sender geärgert habe. Vor allem ARD und ZDF hatten ja argumentiert, dass sie eigentlich jetzt schon 18,35 Euro verbrauchen und nur noch an letzten Rücklagen zehren, die den Beitrag stabil gehalten haben", so Bouhs.
Am 12. März könnten die Ministerpräsidenten bei ihrer Konferenz in Berlin das Thema Rundfunkbeitrag aufgreifen und einen Beschluss fassen. Danach würde sich ein mehrstufiger Prozess anschließen. Am Ende müssen sowohl die Länderchefs als auch die Landtage aller 16 Bundesländer einer Änderung des Rundfunkbeitrags zugestimmt haben.