Anfang Februar war bereits Kamajews Vorgänger, der frühere RUSADA-Funktionär Wjatscheslaw Sinew, gestorben. Er hatte die Organisation von ihrer Gründung im Jahr 2008 bis 2010 geleitet.
Rücktritt nach Anschuldigungen der Welt-Anti-Doping-Agentur
Kamajew trat im Dezember zurück und reagierte damit auf Anschuldigungen der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, die Russland massive Verfehlungen in der Leichtathletik vorwirft. Als Folge war der russische Verband vorerst ausgeschlossen worden.
In seiner Funktion als Geschäftsführer war Kamajew von 2011 bis 2015 zuständig für das Tagesgeschäft von RUSADA. Gegen die Anschuldigungen der WADA hatte er die Organisation vehement verteidigt. Entgegen der Vorwürfe habe man den Einsatz von Doping erfolgreich bekämpft. Auch habe die Kommission in ihrem Bericht Informationen aus unzuverlässigen Quellen verwendet. Etwa von Athleten, die beim Einsatz von Doping bereits erwischt worden waren.
"Er hat nie von Herzproblemen gesprochen"
Kamajew habe nach dem Skifahren über Herzschmerzen geklagt, sagte der ehemalige RUSADA -Generaldirektor Ramil Chabrijew der Agentur Tass.
"Er hat nie von Herzproblemen gesprochen, zumindest nicht mir gegenüber. Vielleicht wusste seine Frau von solchen Problemen", so Chabrijew, der im Dezember ebenfalls infolge des Dopingskandals zurückgetreten war. Die amtierende Rusada-Chefin Anna Anzeliowitsch sagte, sie wisse nichts über eine mögliche Herzschwäche Kamajews.
"Sein Tod ist ein großer Verlust", meinte sie am Montag in Moskau.
Russlands Sportminister Witali Mutko kondolierte ebenfalls: "Wir bedauern seinen Tod zutiefst. Er stand an den Ursprüngen der russischen Anti-Doping-Organisation, er hat sie geschaffen."
Aus für Olympia droht
Kamajew hatte seinen Posten im Dezember gemeinsam mit mehreren anderen RUSADA-Funktionären geräumt. Wegen des Doping-Skandals droht Russlands Leichtathleten das Aus für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro.
(mik/am)