
Die russische Botschaft erklärte auf eine Anfrage der Deutschen Presseagentur wörtlich: "Der 80. Jahrestag des Sieges über den Nazismus ist ein heiliger Tag für alle Völker der ehemaligen Sowjetunion". Man habe im Zweiten Weltkrieg 27 Millionen Menschen verloren. Unter den sowjetischen Opfern waren jedoch auch mehrere Millionen Ukrainer sowie Esten, Letten und Litauer, deren Regierungen die Sowjetgeschichte als Fremdherrschaft bezeichnen.
Auswärtiges Amt: keine Instrumentalisierung durch Russland
Das Auswärtige Amt hatte in einer Handreichung davon abgeraten, die Teilnahme von russischen und belarussischen Vertretern bei Gedenkveranstaltungen zum Ende des Zweiten Weltkriegs zuzulassen.
Damit will das Ministerium verhindern, dass Russland diese Veranstaltungen "instrumentalisieren und mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine missbräuchlich in Verbindung bringen" könnte. Außenministerin Baerbock hatte schon im Mai 2022 - kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine - in einer Rede gesagt: "Präsident Putin missbraucht die Erinnerung an die Opfer des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges in Mittel- und Osteuropa, um Aggression und Verbrechen zu rechtfertigen. Dem treten wir entschlossen entgegen."
Botschafter nahm an Gedenken in Brandenburg teil
In der vergangenen Woche hatte der russische Botschafter Netschajew am Gedenken an die Schlacht auf den Seelower Höhen teilgenommen. Er war nicht vom Landkreis Märkisch-Oderland und der Stadt Seelow eingeladen worden, wurde aber von deren Vertretern begrüßt. Die Ukraine kritisierte die Teilnahme und dabei insbesonderes das Tragen des Sankt-Georgs-Bands, eines russischen Militärabzeichens.
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Diese Nachricht wurde am 22.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.