Mehr als fünf Stunden lang habe in der Nacht Luftalarm geherrscht. Die Angriffe gingen auch am Tag weiter. In Charkiw stieg die Zahl der Verletzten durch den gestrigen russischen Angriff auf 46. Ein Mensch war getötet worden, nachdem mindestens zwei Raketen in eine Polizeidienststelle einschlagen waren. Die russische Armee meldete, sie habe zwei weitere Dörfer im Osten der Ukraine erobert, eines in der Region Donezk und eines in der Region Charkiw.
Der ukrainische Präsident Selenskyj forderte angesichts der Präsenz nordkoreanischer Soldaten in Russland die Partner seines Landes auf, dringend benötigte Langstreckenwaffen zu liefern. Es stehe fest, dass sich die Armee in Kürze gegen die Nordkoreaner verteidigen müsse. Aus Informationen des Geheimdienstes wisse man um die Orte in Russland, an denen sich die Soldaten aufhielten. Wenn die westlichen Verbündeten der Ukraine die nötigen Langstreckenwaffen liefern würden, könnte man präventiv zuschlagen, erklärte der Präsident. Doch die USA, Großbritannien und auch Deutschland schauten aber lieber zu, wie sich der Krieg gegen die Ukraine ausweite, beklagte Selenskyj.
Die US-Regierung hatte gestern von bis zu 8.000 Soldaten aus Nordkorea gesprochen, die im westrussischen Gebiet Kursk stationiert seien und vermutlich kurz vor dem Kampfeinsatz stünden. NATO-Generalsekretär Rutte bezeichnete die russisch-nordkoreanische Zusammenarbeit als Gefahr für die indopazifische sowie die euroatlantische Sicherheit.
Wie das Verteidigungsministerium in Washington mitteilte, kann die Ukraine mit weiterer Militärhilfe in Höhe von 425 Millionen Dollar rechnen. Das Paket umfasse unter anderem Abfangraketen für die Luftabwehr, gepanzerte Fahrzeuge und Panzerabwehrwaffen. Des Weiteren ist die Lieferung von Ersatzteilen sowie medizinischer Ausrüstung vorgesehen. Die USA sind der größte finanzielle und militärische Unterstützer der Ukraine in ihrem Verteidigungskrieg gegen Russland.
Diese Nachricht wurde am 02.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.