
Markus Sambale, Russland-Korrespondent der ARD, verwies auf die unterschiedlichen Frauenbilder, Männerbilder und Beziehungsbilder, die bei einem solchen Treffen von Kulturen aufeinanderprallten. „Es ist ein friedliches, fröhliches, ausgelassenes Fest. Alle kommen in Kontakt, da wird natürlich auch geflirtert“, sagt Sambale. „Und da versucht der eine oder andere, eine engere Beziehung zu finden.“
Rassitsischer Aufruf aus der Politik
In Russland gebe es vor allem in Talkshows die Debatte, wie Russinnen den ausländischen Männern begegnen sollten. Vor dem Turnier sei außerdem von Politikern der Aufruf erfolgt: „Lasst euch nicht mit Ausländern ein.“ Das sei zunächst unter dem Motto „Lasst unsere russischen Männer nicht im Stich“ gelaufen, habe aber einen nationalistische und rassistische Beigeschmack. Als erste Bilder von russischen Frauen mit Fans aus aller Welt in sozialen Netzwerken auftauchten, habe es wüste Beschimpfungen gegeben. Auch konservative Kräfte wie aus der russisch-orthodoxen Kirchen würden die Vorbehalte befördern.
„Es gibt auch einige dokumentierte sexuelle Übergriffe“, sagte Sambale. Das sei aber während des Turniers bisher „keine große Debatte“, das Ausmaß sei nicht so groß.