Die russischen Sojus-Raketen haben daher ein Rettungssystem, das die Kapsel mit den Menschen an Bord blitzschnell aus der Gefahrenzone befördert. Nur ein einziges Mal musste dieses System zum Einsatz kommen.
Am 26. September 1983, Mittwoch vor 35 Jahren, kam es im Kosmodrom Baikonur zu einem Feuer auf der Startrampe.
Durch ein fehlerhaftes Ventil war Treibstoff ausgetreten, der neunzig Sekunden vor dem geplanten Start der Sojus-Rakete zu brennen begann. Die Besatzung, die beiden erfahrenen Kosmonauten Wladimir Titow und Gennadi Strekalow, bekam davon nichts mit, weil die Sojus-Kapsel beim Start hinter einer Schutzhülle verborgen ist.
Das Kontrollzentrum aber bemerkte das Feuer und löste nach dramatischen Momenten das Rettungssystem aus. Es besteht aus einer kleinen Rakete auf der Spitze der großen Sojus.
Die Rettungsrakete zündete und riss blitzartig die Kapsel samt Schutzverkleidung mit sich. In einer Höhe von 650 Metern sprengte die Kapsel ihren Hitzeschild ab und zündete die Bremsdüsen. Zudem wurde ein Notfallschirm geöffnet.
Knapp vier Kilometer von der Startrampe entfernt landete die Kapsel. Die Crew war stark benommen, aber unverletzt. Die Sojus-Rakete selbst war wenige Sekunden nach der Rettung der Kosmonauten explodiert.