Verfassungsschutz-Präsident
Russische Sabotage: Flugzeug in Deutschland im Juli nur knapp einem Absturz entgangen

Bei einem mutmaßlich von Russland initiierten Brand eines Luftfrachtpakets ist Deutschland im Juli offenbar nur knapp einem Flugzeugabsturz entgangen. Es sei nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass das Paket damals noch am Boden in Leipzig und nicht während des Fluges in Brand geraten sei, sagte Verfassungsschutz-Präsident Haldenwang bei einer öffentlichen Befragung der deutschen Geheimdienste im Bundestag.

    Thomas Haldenwang
    Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (imago-images / photothek / Sebastian Rau)
    In Sicherheitskreisen wird davon ausgegangen, dass der Vorfall im Zusammenhang mit russischer Sabotage steht.
    Die deutschen Geheimdienste fordern daher mehr Kompetenzen. In der Anhörung warnte Verfassungsschutz-Chef Haldenwang, man beobachte ein aggressives Agieren der russischen Nachrichtendienste. Die Präsidentin des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst, Rosenberg, sagte, sie hoffe auf eine Realitätsanpassung der Gesetzeslage, damit die Dienste ihren Auftrag bestmöglich erfüllen könnten. Es gebe besorgniserregend viele Ausspähversuche der kritischen Infrastruktur und der Bundeswehr.
    Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Kahl, warnte, der Kreml sehe den Westen und damit auch Deutschland als Gegner. Die Aktivitäten Moskaus erreichten ein bisher ungekanntes Niveau. Putin werde "rote Linien" des Westen austesten, sagte der BND-Chef. Spätestens bis zum Ende des Jahrzehnts könne Russland die NATO angreifen.

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    Diese Nachricht wurde am 14.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.