Archiv

Russische Zentralbank
Rubelscheine in Krim-Sonderedition

Russland betont seinen Machtanspruch auf die Krim. Mehr als eineinhalb Jahre nach der Annexion der Halbinsel führt die russische Notenbank eine Sonderedition des 100-Rubel-Scheins ein. Zu sehen sind unter anderem Kriegsdenkmäler und die für ihre Expansionspolitik berühmte Kaiserin Katharina die Große.

23.12.2015
    Mehrere verschiedene Rubelscheine.
    Mehrere verschiedene Rubelscheine. (picture alliance / dpa / Jens Büttner)
    20 Millionen Exemplare des 100-Rubel-Scheins werden ab heute in Russland in Umlauf gebracht, wie die Zentralbank der Russischen Föderation mitteilte. Die hauptsächlich in einem oliv-grünen Farbton gehaltenen Scheine beschäftigen sich auf der einen Seite mit Sewastopol, der größten Stadt der Krim-Halbinsel, und auf der anderen mit der Halbinsel im Allgemeinen.
    Die Scheine sind außerdem mit einem QR-Code versehen, sodass sich Inhaber der neuen Scheine direkt im Internet über die abgebildeten Symbole erkunden können. Zumindest auf einer Seite wird dabei der russische Anspruch auf Sewastopol und die Bereitschaft die Stadt zu verteidigen betont.
    Katharina die Große und Kriegsdenkmäler
    Zu sehen ist unter anderem die russische Kaiserin "Katharina die Große", unter der Russland sein Territorium so sehr vergrößerte wie unter keinem anderen Herrscher. Unter anderem verschaffte die Regentin ihrem Land Zugang zum Schwarzen Meer. Die russische Zentralbank betont dabei auch, Katharina habe den Beitritt der Halbinsel Krim zu Russland besiegelt.
    Ebenfalls zu sehen sind zwei Kriegsdenkmäler. Das Denkmal der versenkten Schiffe, das an die Belagerung der Stadt 1854/1855 erinnert. Und ein Ehrenmal zum Gedenken an die "heroische Verteidigung" der Stadt gegen die deutsche Wehrmacht im Jahr 1941/1942. In Sewastopol ist die russische Schwarzmeerflotte stationiert.
    Die andere Seite des Scheins ist dagegen von kulturell-gesellschaftlichen Symbolen geprägt. Dort sind unter anderem die Kathedrale in Sewastopol, die Große Khan-Dzhami-Moschee und das Schloss Schwalbennest abgebildet.
    Ukrainische Regierung akzeptiert Krim-Abspaltung nicht
    Bei der ukrainischen Regierung dürften die neuen Geldscheine für Unmut sorgen, da sie die Abspaltung der Krim als unrechtmäßig betrachtet. Bereits im vergangenen Jahr hatte die russische Zentralbank eine Zehn-Rubel-Münze geprägt, um die Vereinigung der Krim mit Russland zu feiern.
    Seit dem März vergangenen Jahres betrachtet Russland die Halbinsel als Teil der Föderation. Der völkerrechtliche Status der Halbinsel ist international allerdings umstritten. Die USA und die EU halten die Annexion der Krim für rechtswidrig und haben Sanktionen gegen Russland verhängt. Sie werfen der Regierung in Moskau auch vor, sich militärisch in den Ukraine-Konflikt eingeschaltet zu haben. Die Regierung in Moskau bestreitet dagegen den Einsatz von Soldaten.
    (pr/fwa)