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Russischer Dopingskandal
Lettland boykottiert Bob- und Skeleton-WM in Sotschi

Lettland hat sich als erstes Land offiziell von den Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften 2017 in Sotschi zurückgezogen. Damit reagiert der Verband auf die neuesten Erkenntnisse des McLaren-Reports und des russischen Staatsdopings.

Von Matthias Friebe |
    Alexander Tretiakov (Mitte) aus Russland jubelt bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 über Gold im Skeleton. Der Lette Martins Dukurs (li.) muss mit Silber Vorlieb nehmen.
    Alexander Tretiakov (Mitte) aus Russland jubelt bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 über Gold im Skeleton. Der Lette Martins Dukurs (li.) muss mit Silber Vorlieb nehmen. (dpa / picture alliance / Tatyana Zenkovich)
    "Genug ist genug!" Mit harschen Worten verkündete der lettische Bob- und Skeleton-Verband seinen Boykott. Man würde nicht an den Ort zurückkehren, an dem der olympische Geist gestohlen wurde, heißt es.
    2014 hatten mit Martins Dukurs im Skeleton und Bobpilot Oskars Melbardis zwei Letten dort Olympia-Silber gewonnen, jeweils hinter russischen Konkurrenten, gegen die es Dopingvorwürfe gibt.
    "Unser Weltverband liest noch den Report"
    Diese Ankündigung aus Lettland ist die bisher entschlossenste Reaktion auf die Veröffentlichung des 2. McLaren-Reports. "Während unser Weltverband den Report noch 'liest und darüber nachdenkt', machen wir, was wir tun können", so der lettische Verband wörtlich.
    Für den Weltverband IBSF ist der lettische Boykott durchaus brisant, denn die angesprochenen Melbardis und Dukurs sind inzwischen Weltmeister. Damit fehlen in Sotschi gleich zwei Titelverteidiger.
    Obendrein zieht auch der US-Verband einen Boykott in Erwägung. Und auch die britische Skeleton-Olympiasiegerin Lizzy Yarnold hat nicht ausgeschlossen, auf Sotschi zu verzichten.