Damit widerspricht der Jurist einer Äußerung von Witali Smirnow. Der Leiter der russischen Anti-Doping-Kommission hatte der russischen Mediengruppe RT zufolge gestern vor Journalisten gesagt, McLaren habe die Anschuldigungen aus seinem Bericht zurückgenommen. Der kanadische Rechtsprofessor war in zwei Untersuchungsberichten im vergangenen Jahr zu der Auffassung gelangt, dass es in Russland staatlich gelenktes Doping gab.
Den Inhalt der gestrigen Mitteilung Smirnows hatte laut der russischen Nachrichtenagentur Tass auch der Kreml begrüßt.
McLaren: "Institutionalisiertes, zentralisiertes Schema"
Im Juli vergangenen Jahres hatte Richard McLaren in seinem ersten Russland-Bericht von "staatlich gelenktem Doping" gesprochen, die Formulierung in seiner zweiten Untersuchung allerdings in "institutionalisiert" geändert. Im Dezember vergangenen Jahres sagte er dem Deutschlandfunk:
"Ich möchte es den Menschen überlassen zu entscheiden, ob es ein staatlich unterstütztes System gibt, oder welche andere Bezeichnung man vergeben kann. Ich würde sagen, es ist ein institutionalisiertes, zentralisiertes Schema, um Dopingproben zu manipulieren und vertuschen".
An McLarens Fakten habe sich nichts geändert
An den Fakten in seiner Untersuchung habe sich nichts geändert, unterstrich McLaren heute erneut.
Witali Smirnow hatte in der Vergangenheit immer wieder behauptet, McLaren habe seine Anschuldigungen zurückgenommen. Die erneute Wiederholung erfolgt zu einer Zeit, in der eine Entscheidung über mögliche Strafmaßnahmen gegen Russland vor den Winterspielen im Februar 2018 in Pyeongchang ansteht.