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Russisches Staatsdoping
"Die WADA hat ein oder sogar zwei Augen zugemacht"

Die Welt-Anti-Doping-Agentur sei in den letzten Monaten bemüht gewesen, die russische Anti-Doping-Agentur wieder einzugliedern, sagt Doping-Journalist Hajo Seppelt im Deutschlandfunk-Gespräch. Für Seppelt ist die WADA dabei Kompromisse eingegangen, die sie nicht hätte eingehen sollen.

Hajo Seppelt im Gespräch mit Tobias Oelmaier |
Porträt von Hajo Seppelt
Der Journalist und Autor Hajo Seppelt. (imago sportfotodienst)
Ob die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA wieder international zugealssen wird, hängt nur noch davon ab, ob sie der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA alle angefordeten Daten und Proben übermittelt, erklärt Hajo Seppelt. Dazu hat die RUSADA bis Ende Juni Zeit.
Die ursprüngliche Forderung, das Staatsdoping zuzugeben, ist offenbar vom Tisch. Für Seppelt ist der russische Sport dennoch lange noch nicht bereit, wieder zugelassen zu werden. Die WADA habe ihn aber wohl wieder eingliedern wollen.
"Unter dem Druck des IOC"
"Da hat man den einen oder anderen Kompromiss aus meiner Sicht gemacht, den man nicht hätte machen sollen", sagt Seppelt. Dazu gehörte zum Beispiel, dass es trotz Verstreichen einer Frist keine neue Suspendierung gegeben habe.
"Mein Eindruck ist, dass die WADA manchmal ein oder sogar zwei Augen zugemacht hat. Und dass, unter dem Druck des IOC sicherlich auch noch, es am Ende ein Offenbarungseid für den internationalen Sport gewesen ist, wie man im Fall Russland mit Staatsdoping umgegangen ist. Mein Eindruck ist, dass die Russen da in gewisser Weise schon einen Vorzugsbehandlung bekommen haben.