Unterzeichner des Briefes sind der russische Sportminister Pawel Kolobkow und der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Russlands, Alexander Schukow. Darin werde zudem beteuert, dass bedeutende Reformen im Gang seien. Doch nach Einschätzung des ARD-Doping-Experten Hajo Seppelt sollte man bei der Interpretation dieses Briefs sehr vorsichtig sein: "Es sieht zunächst so aus, als ob Russland einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht habe, indem es systematisches Doping anerkannt habe. Es heißt nur, man habe Manipulationen im Anti-Doping-System zugegeben und bedauere, dass es dazu gekommen sei."
Die Welt-Anti-Doping-Agentur hatte in ihren Kriterien für die Wiederzulassung der russischen Anti-Doping-Agentur gefordert, dass Russland vollumfänglich die Erkenntnisse des Ermittlers Richard McLaren anerkennt - und damit unter dem Strich systematisches Doping. Doch fast zeitgleich zum Bericht in der Equipe zitiert die russische Nachrichtenagentur 'Tass' Sportminister Kolobkow mit den Worten, Russland erkenne die Ergebnisse des McLaren-Reports weiterhin nicht an, weil man ihn nicht für valide halte.
Kleiner Schritt nach vorne
Doping-Experte Hajo Seppelt: "Russland hat einen, wie ich finde, nur kleinen Schritt nach vorne gemacht. Insofern wird man jetzt mit Spannung verfolgen dürfen, wie die WADA auf diesen kleinen Schritt nach vorne reagiert, der aber nicht den ihr selbst gesetzten Kriterien folgt." Die russische Anti-Doping-Agentur wurde im November 2015 von der WADA gesperrt. Würde sie rehabilitiert, könnte auch die Rückkehr Russlands in den Weltsport eingeleitet werden.