Carter Page war nur kurz Mitglied des außenpolitischen Beraterteams Donald Trumps. Das Weiße Haus dementiert jegliche jetzt noch existierenden Verbindungen zu dem Öl- und Gas-Lobbyisten und -Investor. Pages Investment Fonds hat sich spezialisiert auf russische und zentralasiatische Energiegeschäfte.
Im Herbst letzten Jahres fiel er den amerikanischen Sicherheitsbehörden im Rahmen von Ermittlungen gegen einen russischen Spionagering in den USA auf. Er zog sich aus der Trump-Kampagne zurück. Lange hat er abgestritten, in enger Beziehung zu russischen Stellen zu stehen.
Anwerbeoperation des russischen Geheimdienstes
Jetzt berichten amerikanische Medien unter Berufung auf Gerichtsdokumente, dass Page im Jahr 2013 Informationen an einen russischen Spion weitergegeben haben soll. Damit konfrontiert, erklärte Page, es habe sich um allgemein zugängliche Informationen gehandelt. Die Sicherheitsbehörden vermuten, dass es sich um eine Anwerbeoperation des russischen Geheimdienstes gehandelt hat.
Der ehemalige FBI-Agent und jetzige Mitarbeiter des Foreign Policy Research Institute, Clint Watts, ist über das Vorgehen nicht überrascht.
"So arbeiten die russischen Geheimdienste. Sie versuchen, an die Geschäftsinteressen von jemandem anzuknüpfen und hoffen, dass diese Person dann in den USA russische Interessen vertritt."
Trump-Regierung geschwächt
Donald Trump hat stets verneint, dass sein Wahlkampfteam in Verbindung mit russischen Stellen gestanden hat. Noch Anfang der Woche twitterte Trump, die Berichte darüber seien allesamt "fake news". Das dauernde Abstreiten der russischen Kontakte werde die Trump-Regierung behindern, so Clint Watts. Er vermutet, dass die Trump-Kampagne sich schlicht mit den falschen Leuten umgeben und diese nicht ordentlich überprüft habe.
"Die Regierung sollte endlich reinen Tisch machen und eine offizielle Untersuchung unterstützen. Das Abstreiten unterminiert nur ihre Fähigkeit, effektiv Innen- und Außenpolitik zu machen. Solange sie alles immer nur bestreitet und dann immer mehr herauskommt, wird das nur ihre Regierungsfähigkeit zerstören."
Treffen auf den Seychellen
Es ist immer wieder das gleiche Muster: Wann immer es neue Meldungen über dubiose Russland-Kontakte gibt, kontert Trump mit unbewiesenen Anschuldigungen gegen Medien und die Obama-Administration. Und der Strom der Nachrichten über die Russland-Connections nimmt kein Ende. Die "Washington Post" berichtet, dass ein Prinz der Vereinigten Arabischen Emirate ein Treffen eines Mittelmannes von Trump mit einer dem russischen Präsidenten Putin nahestehenden Person auf den Seychellen arrangiert habe.
Ziel des Treffens im Januar, eine gute Woche vor der Amtseinführung Trumps war es angeblich, Möglichkeiten zu erkunden, Russland aus seiner Kooperation mit dem Iran herauszulösen. Der Köder sei die Lockerung der US-Sanktionen gegen Russland gewesen. An dem Treffen habe der amerikanische Geschäftsmann und Gründer der Söldneragentur "Blackwater", Eric Prince, teilgenommen. Er ist der Bruder von Trumps Erziehungsministerin DeVos und ein Großspender der Republikanischen Partei. Das Treffen auf den Seychellen geriet im Rahmen der Ermittlungen zur Einmischung Russlands in den Präsidentschaftswahlkampf 2016 ins Visier amerikanischer Sicherheitsbehörden.