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Russland: Eine Insel der Stabilität im Osten

Dubna, das ist eine Stadt am Ufer der Wolga, 120 Kilometer nördlich von Moskau. Von Zwangsarbeitern unter Stalin errichtet, gehörte Dubna zunächst zum geheimen Nukleararchipel der Sowjetunion. Nach einem neuen Prinzip sollten hier Wasserstoffbomben gebaut werden. Doch man kam hier nicht recht vom Fleck und so verlagerte Stalins Geheimdienstchef Berija die Arbeiten an andere Orte. Bis 1956 wußten nur Eingeweihte von Dubnas Existenz, erst danach begann die zweite Karriere, die Stadt mutierte zum zivilen Kernphysikzentrum der sozialistischen Länder.

Jan Lublinski und Uta Heuser | 02.01.2000
    Und heute? Wenn es einen Ort in Rußland gibt, für den es sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion noch zu bleiben lohnt, dann sei es dieser, meint ein Physiker. 6000 Wissenschaftler aus 18 Staaten forschen derzeit in Dubna. Oft können sie noch nicht einmal ihre Stromrechnung begleichen und die Gehälter fließen ebenso unregelmäßig wie anderswo in Rußland. Trotzdem ist hier immer noch Spitzenforschung möglich.

    "Eine Insel der Stabilität im Osten. Besuch im Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna". Eine Sendung von Jan Lublinski und Uta Heuser.