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Gas-Pipelines
Russland erwägt Schadenersatz-Forderung nach Anschlag auf Nordstream

Russland wird möglicherweise Schadenersatz für den Anschlag auf die Nordstream-Pipelines in der Ostsee verlangen.

    Das Foto zeigt einen großen Strudel an der Oberfläche der Ostsee auf dem Staatsgebiet Dänemark. Es handelt sich um drei Lecks in den Gaspipelines Nordstream 1 und 2.
    Lecks in den Nordstream-Gaspipelines - dokumentiert aus einem dänischen Abfangjäger. (Imago / UPI Photo / Danish Defence)
    Das meldet die staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti unter Berufung auf einen russischen Diplomaten. "Wir schließen nicht aus, dass zu einem späteren Zeitpunkt die Frage der Entschädigung aufgeworfen wird", sagte der Leiter der Abteilung für wirtschaftliche Zusammenarbeit im russischen Außenministerium, Biritschewski, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur. Die Gas-Pipelines, die Russland und Deutschland unter der Ostsee verbinden, wurden im September vergangenen Jahres an mehreren Stellen gesprengt. Russland bezeichnete das als einen Akt des "internationalen Terrorismus".

    Pro-Ukrainische Gruppen verdächtigt

    Es ist unklar, wer für den Nordstream-Anschlag verantwortlich ist. Amerikanische Medien hatten unter Berufung auf US-Geheimdienste gemeldet, eine pro-ukrainische Gruppe könnte für die Sprengung der Pipelines verantwortlich sein. Auch Recherchen deutscher Medien ließen eine Spur in die Ukraine vermuten. Die Regierung in Kiew wies jedoch jeden Verdacht auf eine Beteiligung zurück.

    Neue Recherchen weisen auch auf Russland hin

    Am Wochenende berichtete das Nachrichtenportal "t-online", wenige Tage vor den Explosionen der Nordstream-Pipelines hätten russische Militärschiffe mutmaßlich an den Tatorten operiert. Der Schiffsverband habe über die notwendige Ausrüstung verfügt, um Sprengsätze anzubringen. "T-online" bezog sich auf Informationen aus Sicherheitskreisen und öffentlich einsehbare Daten.
    Satellitenbilder belegen demnach, dass in der Nacht zum 21. September mindestens drei verdächtige Schiffe Russlands Flottenstützpunkt in Kaliningrad verließen. Die "SS-750" verfüge über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen, die Schlepper "SB-123" und "Alexander Frolow" seien mit Lastkränen ausgestattet. Die Explosionen fanden am 26. September statt.
    Diese Nachricht wurde am 27.03.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.