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Russland feiert fünften Jahrestag der Annexion
Ein buntes Programm und viel Geld für die Krim

Moskau steht drei Tage lang im Zeichen der Krim: Damit feiert Russland die Wiedervereinigung - andere sprechen von widerrechtlicher Annexion - der Halbinsel vor fünf Jahren. Russland will bis 2022 zehn Milliarden Euro investieren - auch aus strategischem Kalkül.

Von Christina Nagel |
Die Grenze zwischen der Ukraine und der annerktierten Halbinsel Krim.
Die Grenze zwischen der Ukraine und der annektierten Halbinsel Krim. (dpa / Sputnik / Alexandr Polegenko)
Seit Tagen wird im russischen Staatsfernsehen über die bevorstehenden Feierlichkeiten zum fünften Jahrestag der "Wiedervereinigung" Russlands mit der Krim berichtet. Dort haben die ersten Jubelveranstaltungen bereits stattgefunden. In Moskau geht es heute los. Drei Tage lang steht die russische Hauptstadt ganz im Zeichen der Krim.
Ein fröhliches Fest soll es werden. Mit Musik und Tanz, Spezialitäten von der Krim. Mit Fähnchen und Trachten. Aber bitte – darauf legte Walerij Fadejew bei der Vorstellung des Programms Wert – ohne allzu viel Hurra-Patriotismus:
"Das Festival ist nicht politisch und das ist sehr wichtig. Die Tonalität ist eine andere. Fünf Jahre sind vergangen, die großen Ereignisse, die zur Rückkehr der Krim geführt haben, sind längst Geschichte geworden."
Vor fünf Jahren fand das Referendum statt
Will sagen: ein Faktum, an dem es nichts mehr zu rütteln gibt. Am 16. März - also heute vor fünf Jahren - fand auf der Krim das alles entscheidende Referendum statt: organisiert von einer neu ins Amt gebrachten pro-russischen Regionalregierung, abgesichert von der russischen Armee.
Offiziellen Angaben zufolge sprachen sich damals 97 Prozent der Wählenden für eine Vereinigung mit Russland aus. Nur zwei Tage später wurde ein entsprechender Vertrag mit dem Kreml unterzeichnet.
Seither, betont Außenamtssprecherin Maria Sacharowa, sei die Krim fester und unentbehrlicher Bestandteil der Russischen Föderation:
"Für uns ist die Frage der Krim endgültig abgeschlossen, weil die Wiedervereinigung mit Russland das Resultat einer freien Meinungsäußerung der Bürger dieser Halbinsel war, in Form eines Referendums. Dieses wurde im Einklang mit internationalen Rechtsnormen durchgeführt. Ein Paradebeispiel echter Demokratie."
Ein Seitenhieb in Richtung Westen, der das Referendum nicht anerkennt. Der Anschluss: aus Sicht der Europäer, der Amerikaner und der Ukrainer eine völkerrechtswidrige Annexion. Eine Einverleibung ukrainischen Territoriums, pseudo-legitimiert durch eine manipulierte Abstimmung. Der Westen verhängte Sanktionen. Russland aber feierte. Präsident Putin erklärte nicht ohne Stolz und Pathos:
"Nach einer schweren, langen, anstrengenden Reise kehren die Krim und Sewastopol zurück in den Heimathafen. Nach Russland."
Strategisch wichtige Basis der Schwarzmeerflotte
Die russische Führung hat sich die Sicherung der Krim, und damit auch der strategisch wichtigen Basis der Schwarzmeerflotte, einiges kosten lassen. Da ist die Brücke von Kertsch, die das Festland mit der Halbinsel verbindet. Es gibt soziale Projekte, neue Kita-Plätze.
Mehr als zehn Milliarden Euro will Russland bis 2022 ausgeben. Ein Sonderprogramm, von dem andere Regionen nur träumen können.
Gut möglich, dass Präsident Putin zum Jubiläum noch etwas drauflegt. Am Montag reist er auf die Krim. Offiziell ist es ein Arbeitsbesuch. Schöne Bilder für das heimische Fernsehpublikum sind aber garantiert.