Archiv

Russland
Kremlkritiker Nemzow beerdigt

Tausende Freunde und Weggefährten haben in Moskau Abschied von dem ermordeten Kremlkritiker Boris Nemzow genommen. Bei winterlichem Wetter standen die Trauernden stundenlang Schlange, um dem 55-jährigen Oppositionellen die letzte Ehre zu erweisen. Im Anschluss wurde Nemzow auf dem Trojekurowo-Friedhof beigesetzt.

    Trauernde, darunter die Oppositionelle Ilya Yashin (l), legen Blumen auf das Grab von Kreml-Kritiker Boris Nemzow auf dem Trojekurowo-Friedhof in Moskau.
    An der Beerdigung auf dem Trojekurowo-Friedhof in Moskau nahmen rund 600 Menschen teil. (AFP / KIRILL ZYKOV)
    An der Beerdigung auf dem Trojekurowo-Friedhof im Westen der russischen Hauptstadt nahmen rund 600 Menschen teil, wie die Agentur Interfax berichtete. Angehörige und enge Weggefährten legten Kränze nieder. Neben der Familie waren auch Vertraute wie der Oppositionelle Michail Kasjanow anwesend.
    Zuvor hatten tausend Menschen Nemzow am offenen Sarg das letzte Geleit gegeben. Zu den Gästen zählten auch politische Vertreter zahlreicher Länder. Für die Bundesregierung nahm der Russland-Beauftragte Gernot Erler (SPD) teil. Zwei europäischen Politikern verweigerte Moskau die Einreise. Polens Senatspräsident Bogdan Borusewicz steht der russischen Botschaft zufolge auf einer Liste von Politikern, die wegen der EU-Sanktionen nicht ins Land gelassen würden. Der lettischen EU-Parlamentarierin Sandra Kalniete war auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjevo der Diplomatenpass abgenommen worden.
    Auf dem Trojekurowo-Friedhof ist auch die 2006 ermordete Journalistin Anna Politkowskaja begraben. Der 55-jährige Boris Nemzow war am Freitag in Kreml-Nähe von einem Unbekannten erschossen worden.
    (pg/tzi)