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Russland
Neuer Job für Jelena Issinbajewa

Russlands Stabhochsprung-Ikone Jelena Issinbajewa ist in den Aufsichtsrat der umstrittenen russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA berufen worden. Die 34-Jährige soll als Vorsitzende den Kampf gegen Doping überwachen.

Von Gesine Dornblüth |
    Die russische Stabhochspringer Jelena Issinbajewa
    Die russische Stabhochspringer Jelena Issinbajewa (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Die Mitgliederversammlung der RUSADA, der russischen Antidopingagentur, wählte heute einen neuen zehnköpfigen Aufsichtsrat, der bestimmte anschließend Jelena Issinbajewa zur Vorsitzenden. Die Pressestelle veröffentlichte Auszüge aus der Dankesrede der zweifachen Olympiasiegerin. Sie sagte demnach, der Kampf gegen Doping sei eine der wichtigsten Aufgaben des Sportes weltweit. Wie effektiv dieser Kampf in Russland geführt werde, hänge davon ab, wann die RUSADA wieder anerkannt werde. Dies sei das wichtigste Ziel, so Isinbajewa.
    Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte die russische Anti-Doping-Agentur vor einem guten Jahr wegen Regelverstößen suspendiert. Issinbajewa selbst wurde kein Doping nachgewiesen. An den Olympischen Sommerspielen in Rio, es sollten die letzten ihrer Karriere sein, durfte sie wegen des Doping-Skandals wie die übrigen russischen Leichtathleten trotzdem nicht teilnehmen. Sie ging deshalb hart mit der Sportwelt ins Gericht, plädierte zum Beispiel dafür, die Whistleblowerin Julia Stepanowa, die den Stein ins Rollen gebracht hatte, lebenslang zu disqualifizieren. Stepanowa zur Heldin erklären, bedeute, den russischen Sportlern ins Gesicht zu spucken.
    Putin-Freundin mit Vertrag im Verteidigungsministerium
    Über den McLaren-Report, der systematisches Doping in Russland aufdeckte, sagte die Stabhochspringerin, er enthalte "keine Fakten, keine Beweise". Und bei einem Empfang im Kreml klagte sie: "Wir wurden ohne jegliche Beweise von Olympia ausgeschlossen, bösartig und grob."
    Dann wandte Sie sich Präsident Putin zu: "Wir glauben an Sie und lieben Sie sehr. Wir müssen all jene bestrafen, die daran beteiligt waren."
    Auf Truppenbesuch in Syrien
    Jelena Issinbajewa hat einen mehrjährigen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium als Sportsoldatin abgeschlossen, hat es dort zum Major gebracht. Sie hat russische Soldaten auf dem Stützpunkt in Syrien besucht und ist auch sonst gesellschaftlich aktiv.
    Im Sommer wurde sie für acht Jahre in die Athletenkommission des IOC gewählt. Russischen Medienberichten zufolge, ist die 34-Jährige angeblich auch für den stellvertretenden Vorsitz des Nationalen Olympischen Komitees im Gespräch.
    Sie kandidiert ferner bei den Präsidentenwahlen des russischen Leichtathletikverbandes, die am Freitag stattfinden sollen.