Lange Zeit ging es für den Staatskonzern Gazprom nur bergauf. Doch nun gibt es schlechte Nachrichten: Der russische Energieminister Aleksandr Nowak heute beim Internationalen Gasforum in Moskau:
"Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Europa und die schnelle Wiederaufnahme der Gaslieferungen aus Libyen haben dazu geführt, dass der Export von Gas aus Russland in den letzten neun Monaten niedriger ausgefallen ist als angenommen. Wir erwarten für das Jahr 2012 einen Rückgang der Gasexporte um vier bis fünf Prozent."
Dabei bleibt es nicht. Gleichzeitig sinkt der Weltmarktpreis für Kohle. Die Abnehmer verstromen deshalb mehr Kohle als Gas. Auch das ist ein Problem für den weltgrößten Gasproduzenten. Zudem setzt Deutschland, der größte Kunde von Gazprom innerhalb der EU, zunehmend auf erneuerbare Energien. Energieminister Nowak gibt sich dennoch optimistisch.
"Wir gehen davon aus, dass die EU 2030 bis zu 70 Prozent ihres Energiebedarfs über importiertes Gas decken wird."
Für Russland geht es um viel. Die derzeitige Stabilität der Wirtschaft und Gesellschaft, auch die politische Stabilität, hängen massiv von den Einnahmen aus Öl- und Gasexporten ab. Russland mit seinem Staatskonzern Gazprom setzt deshalb darauf, den Rohstoff nicht nur nach Westeuropa zu verkaufen, sondern das Gas dort auch zu verstromen und zu vertreiben. Erst letzte Woche vereinbarten Gazprom und der Chemiekonzern BASF deshalb einen Anteilstausch. Die Russen erhalten demnach die volle Kontrolle über das bisher gemeinsam betriebene Gashandels- und Speichergeschäft. Ein strategisch wichtiger Schritt, betont Walerij Jazjew von der Russischen Gasgesellschaft, der gemeinsamen Lobbyorganisation der russischen Gasunternehmen.
"Wie alle Unternehmen versucht auch Gazprom, maximale Erlöse zu erzielen. Unter anderem, in dem es sein Gas in Strom verwandelt und dann verkauft. Das kann ich nur begrüßen."
Dabei droht Gazprom noch ein weiterer Rückschlag: Zurzeit läuft ein Wettbewerbsverfahren der Europäischen Kommission gegen Gazprom. Es geht um die Gaspreise, die EU hat den Verdacht, dass Gazprom sein Gas in mehreren Staaten der EU, vor allem im Baltikum, zu teuer verkauft. Die russische Seite hält das Verfahren für politisch motiviert. Klaus Schäfer, Vorstandsvorsitzender von e-on/Ruhrgas, dem langjährigen Partner von Gazprom, will das Verfahren nicht kommentieren. Er spricht aber von der Notwendigkeit, Verträge anzupassen – denn andernfalls sei Gas schlichtweg nicht konkurrenzfähig.
"Es geht immer um die Wettbewerbsfähigkeit an der Stelle. Bei günstigeren Gaspreisen käme es zu einem deutlich höheren Einsatz auch im Kraftwerkssegment."
Deutsche Unternehmer warnen oft davor, Russland nicht zu verärgern – andernfalls könne Russland sein Gas statt in die EU in den Fernen Osten verkaufen. Auch Energieminister Nowak spielte heute diese Karte. Er wies darauf hin, dass der Gasverbrauch im Asien-Pazifikraum schon bald doppelt so hoch wie in der EU sein werde. Klaus Schäfer von eon/Ruhrgas ist überzeugt, dass das Geschäft in Deutschland keinen Schaden nehmen wird.
"Russland, und auch unser langjähriger Partner Gazprom haben gezeigt, über die Investitionsentscheidungen der letzten Jahre, ich nehm mal die Beispiele Northstream und Southstream an der Stelle, dass die Liefersicherheit für Europa eine absolute Priorität für Russland und für die russische Gasindustrie darstellt."
"Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Europa und die schnelle Wiederaufnahme der Gaslieferungen aus Libyen haben dazu geführt, dass der Export von Gas aus Russland in den letzten neun Monaten niedriger ausgefallen ist als angenommen. Wir erwarten für das Jahr 2012 einen Rückgang der Gasexporte um vier bis fünf Prozent."
Dabei bleibt es nicht. Gleichzeitig sinkt der Weltmarktpreis für Kohle. Die Abnehmer verstromen deshalb mehr Kohle als Gas. Auch das ist ein Problem für den weltgrößten Gasproduzenten. Zudem setzt Deutschland, der größte Kunde von Gazprom innerhalb der EU, zunehmend auf erneuerbare Energien. Energieminister Nowak gibt sich dennoch optimistisch.
"Wir gehen davon aus, dass die EU 2030 bis zu 70 Prozent ihres Energiebedarfs über importiertes Gas decken wird."
Für Russland geht es um viel. Die derzeitige Stabilität der Wirtschaft und Gesellschaft, auch die politische Stabilität, hängen massiv von den Einnahmen aus Öl- und Gasexporten ab. Russland mit seinem Staatskonzern Gazprom setzt deshalb darauf, den Rohstoff nicht nur nach Westeuropa zu verkaufen, sondern das Gas dort auch zu verstromen und zu vertreiben. Erst letzte Woche vereinbarten Gazprom und der Chemiekonzern BASF deshalb einen Anteilstausch. Die Russen erhalten demnach die volle Kontrolle über das bisher gemeinsam betriebene Gashandels- und Speichergeschäft. Ein strategisch wichtiger Schritt, betont Walerij Jazjew von der Russischen Gasgesellschaft, der gemeinsamen Lobbyorganisation der russischen Gasunternehmen.
"Wie alle Unternehmen versucht auch Gazprom, maximale Erlöse zu erzielen. Unter anderem, in dem es sein Gas in Strom verwandelt und dann verkauft. Das kann ich nur begrüßen."
Dabei droht Gazprom noch ein weiterer Rückschlag: Zurzeit läuft ein Wettbewerbsverfahren der Europäischen Kommission gegen Gazprom. Es geht um die Gaspreise, die EU hat den Verdacht, dass Gazprom sein Gas in mehreren Staaten der EU, vor allem im Baltikum, zu teuer verkauft. Die russische Seite hält das Verfahren für politisch motiviert. Klaus Schäfer, Vorstandsvorsitzender von e-on/Ruhrgas, dem langjährigen Partner von Gazprom, will das Verfahren nicht kommentieren. Er spricht aber von der Notwendigkeit, Verträge anzupassen – denn andernfalls sei Gas schlichtweg nicht konkurrenzfähig.
"Es geht immer um die Wettbewerbsfähigkeit an der Stelle. Bei günstigeren Gaspreisen käme es zu einem deutlich höheren Einsatz auch im Kraftwerkssegment."
Deutsche Unternehmer warnen oft davor, Russland nicht zu verärgern – andernfalls könne Russland sein Gas statt in die EU in den Fernen Osten verkaufen. Auch Energieminister Nowak spielte heute diese Karte. Er wies darauf hin, dass der Gasverbrauch im Asien-Pazifikraum schon bald doppelt so hoch wie in der EU sein werde. Klaus Schäfer von eon/Ruhrgas ist überzeugt, dass das Geschäft in Deutschland keinen Schaden nehmen wird.
"Russland, und auch unser langjähriger Partner Gazprom haben gezeigt, über die Investitionsentscheidungen der letzten Jahre, ich nehm mal die Beispiele Northstream und Southstream an der Stelle, dass die Liefersicherheit für Europa eine absolute Priorität für Russland und für die russische Gasindustrie darstellt."