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Antarktis-Kommission
Russland und China blockieren Einrichtung neuer Schutzgebiete

Die Antarktis-Kommission (CCAMLR) hat bei ihrem Treffen in Australien keine Einigung über die Einrichtung neuer Meeresschutzgebiete in der Region erzielt. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir kritisierte, Russland und China hätten eine Vereinbarung blockiert.

    Ein rissiger Gletscher in der Antarktis.
    In der Antarktis werden vorerst keine neuen Schutzgebiete ausgewiesen. (IMAGO / ingimage / via imago-images.de)
    Moskau beweise damit, dass es als konstruktiver Partner abgeschrieben sei, sagte der Grünen-Politiker. Auch Peking gebe der Nutzung von Ressourcen den Vorrang vor wissenschaftlichen Argumenten. Özdemir betonte, die Zeit für die Einrichtung von Schutzgebieten renne davon. Die Ökosysteme im Südpolarmeer seien von unschätzbarem Wert im Kampf gegen Klimakrise und Artensterben.

    Auch deutscher Vorschlag für Schutzgebiet im Wedellmeer scheitert

    Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums scheiterte bei den Beratungen in der südaustralischen Hafenstadt Hobart auch ein deutscher Vorschlag am Widerstand Russlands und Chinas. Demnach sollte ein rund zwei Millionen Quadratkilometer großes Schutzgebiet im antarktischen Wedellmeer ausgewiesen werden.
    Der Vorschlag für die Ausweisung war schon mehrmals bei der CCAMLR zur Abstimmung eingebracht worden. China und Russland haben Bedenken wegen der Kontrollmechanismen für die Schutzgebiete und wegen der Auswirkungen auf Fischereirechte angeführt.
    Der Kommission gehören insgesamt 27 Mitglieder an, darunter Deutschland und die EU. Beschlüsse können nur einstimmig gefasst werden. In dem Jahren 2009 und 2016 hatte die Kommission Schutzgebiete bei den Südorkney Inseln und im antarktischen Rossmeer angenommen.
    Diese Nachricht wurde am 27.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.