Zwar gebe es eine ethnisch-russische Bevölkerung auf der Krim, die lieber zu Russland als zur Ukraine gehören wolle. Doch die Eskalation der letzten Tagen sei nach seiner Einschätzung von Moskau gesteuert. Mit Blick auf das nun auf Ende März vorgezogene Referendum über den Status der Halbinsel, sagte Schneider-Deters: "Die Krim hat ja schon Autonomie-Status, alles weitere würde Eigenstaatlichkeit bedeuten."
Die ukrainische Bevölkerung habe dem russischen Präsidenten Putin gleichsam einen Strich durch sein Lebenswerk, die Eurasische Union, gezogen. "Vieles, was er nun tut, sieht aus wie ein Racheakt", so Schneider-Deters. Er könne das Handeln Moskaus nur als Neoimperialismus bezeichnen.
Winfried Schneider-Deters, Jahrgang 1938; studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Heidelberg.
Von 1975 – 2003 war Leiter von Projekten der Friedrich-Ebert-Stiftung in Lateinamerika, Asien und dem Südkaukasus. Von 1996 bis 2000 baute er für die SPD-nahe Stiftung das Büro in Kiew auf. 2012 erschien im Berliner Wissenschafts-Verlag sein Buch: "Die Ukraine: Machtvakuum zwischen Russland und der Europäischen Union".
Von 1975 – 2003 war Leiter von Projekten der Friedrich-Ebert-Stiftung in Lateinamerika, Asien und dem Südkaukasus. Von 1996 bis 2000 baute er für die SPD-nahe Stiftung das Büro in Kiew auf. 2012 erschien im Berliner Wissenschafts-Verlag sein Buch: "Die Ukraine: Machtvakuum zwischen Russland und der Europäischen Union".