Außenminister Lawrow bezeichnete die Tötung in der UNO-Vollversammlung als "politischen Mord". Es sei alarmierend, dass solche Methoden fast zur Routine geworden seien. Russland ist ein Verbündeter des iranischen Regimes, das die militant-islamistische Hisbollah seit vielen Jahren unterstützt und mitfinanziert.
Der iranische Präsident Peseschkian gab den USA eine Mitschuld an der Tötung Nasrallahs. Das geistliche Oberhaupt, Ayatollah Chamenei, rief eine fünftägige Staatstrauer im Iran aus. Er forderte Muslime auf, der Hisbollah mit allen Mitteln zur Seite zu stehen. Die "zionistischen Verbrecher" seien "viel zu unbedeutend, um der starken Struktur der Hisbollah im Libanon schweren Schaden zufügen zu können".
Palästinenserpräsident Abbas sprach von einer "brutalen Aggression". Auch Syrien verurteilte das israelische Vorgehen
Das israelische Militär hatte zuvor erklärt, den 64-jährigen Hisbollah-Chef bei einem Luftangriff im Süden von Beirut getötet zu haben. Weiter hieß es, man rechne mit Vergeltung. Die Miliz bestätigte den Tod Nasrallahs.
USA unterstützen Israel
Der israelische Militärsprecher Hagari teilte mit, Israel rechne mit "herausforderenden Tagen". Verteidigungsminister Galant sagte, der Luftangriff am Freitag in Beirut, bei dem Nasrallah getötet wurde, sei einer "der wichtigsten gezielten Angriffe seit der Gründung des Staates Israel".
US-Präsident Biden bezeichnete die Tötung von Nasrallah als "Maßnahme der Gerechtigkeit". Biden erklärte nach Angaben des Weißen Hauses, Nasrallah und seine Hisbollah hätten über vier Jahrzehnte eine Terrorherrschaft geführt. Zu den Opfern zählten tausende Menschen, darunter neben Israelis und Libanesen auch hunderte Amerikaner. Der US-Präsident betonte, die Vereinigten Staaten unterstützten Israels Recht, sich gegen die Hisbollah, die Hamas, die Huthi und andere Terrorgruppen zu verteidigen, die vom Iran gefördert würden.
Außenministerin Baerbock hält die Lage aktuell für "brandgefährlich". Sie sagte der ARD, jetzt drohe die Destabilisierung des ganzen Libanons. Das sei in keiner Weise im Interesse der Sicherheit Israels.
Deutschland hebt nach einer Sitzung des Krisenstabes der Regierung im Auswärtigen Amt die Krisenstufe für die Auslandsvertretungen in Beirut, Ramallah und Tel Aviv weiter an. "Das bedeutet konkret, dass Familienangehörige der entsandten Beschäftigten den Dienstort verlassen und an einen sicheren Ort in der Region oder nach Deutschland reisen", erklärt ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage. Zudem werde das Personal ausgedünnt.
Diese Nachricht wurde am 28.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.