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Putin
"Russland wird Atomwaffen in Belarus stationieren" - große Besorgnis bei der ICAN

Russlands Staatsschef Putin hat die Stationierung von Atomwaffen in der Nachbarrepublik Belarus angekündigt. Darauf hätten sich Moskau und Minsk geeinigt, sagte Putin im Staatsfernsehen.

    Wladimir Putin sitzt mit ernster Mine vor einer russischen Flagge und hat seine Hände auf einen Tisch gelegt.
    "Verstoßen nicht gegen internationale Abkommen": Russlands Staatschef Putin (picture alliance / SvenSimon-TheKremlinMoscow / The Kremlin Moscow)
    Konkret gehe es um taktische Nuklearwaffen. Daran sei nichts Ungewöhnliches, da auch die USA seit langer Zeit solche Waffen auf dem Gebiet ihrer Verbündeten stationiert hätten. Russland verstoße damit auch nicht gegen internationale Verträge zu deren Nichtverbreitung. Taktische Kernwaffen haben eine Reichweite von einigen Hundert Kilometern, ihre Sprengkraft liegt zwischen einer und 50 Kilotonnen TNT.

    Flugzeuge als Träger

    Der Bau eines Lagers für taktische Nuklearwaffen in Belarus solle bis zum 1. Juli abgeschlossen werden, konkretisierte Putin die Pläne. Russland habe in Belarus zehn Flugzeuge stationiert, die als Träger von Nuklearwaffen geeignet seien.
    Auch eine Anzahl taktischer Iskander-Marschflugkörper, die zum Abschuss von Atomwaffen geeignet seien, sei nach Belarus verlegt worden. Russland behalte die Kontrolle über die Waffen.

    Weitere Drohung

    Darüber hinaus kündigte der russische Staatschef an, in der Ukraine Geschosse mit abgereichertem Uran einzusetzen, falls Kiew solche Munition vom Westen geliefert bekomme.
    Damit reagierte er auf Überlegungen Großbritanniens, der Ukraine solche Geschosse zu überlassen. Diese Art von Munition verfügt über eine besondere Schlagkraft, etwa um Panzer zu zerstören.

    Scharfe Kritik der Organisation ICAN

    Die Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen hat die von Russland angekündigte Stationierung von Nuklearwaffen im Nachbarland Belarus mit deutlichen Worten kritisiert.
    Der Plan von Staatschef Putin sei eine "extrem gefährliche Eskalation", warnte die 2017 mit dem Friedens-Nobelpreis ausgezeichnete Organisation in Genf. Dies erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass solche Massenvernichtungswaffen zum Einsatz kämen. So sei das Risiko einer Fehleinschätzung oder Fehlinterpretation im Kontext des Ukraine-Kriegs extrem hoch
    Diese Nachricht wurde am 25.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.