Gespräche über Frieden in der Ukraine
Russlands Außenminister Lawrow sieht keinen Platz für Europa bei Verhandlungen - Selenskyj: "Wussten von nichts"

Der russische Außenminister Lawrow hat eine Beteiligung Europas an Gesprächen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine infrage gestellt. Europa habe mehrmals die Chance gehabt, sich an einer Einigung zu beteiligen, sagte Lawrow. Er will sich heute mit US-Außenminister Rubio in Saudi-Arabien zu ersten Gesprächen treffen.

    Der russische Außenminister Lawrow
    Russlands Außenminister Lawrow wird mit seiner Delegation US-Vertreter rund um den amerikanischen Außenminister Rubio treffen. (picture alliance / dpa / TASS / Alexander Shcherbak)
    Auch ein Treffen von US-Präsident Trump und dem russischen Staatschef Putin werde geplant, wie beide Seiten bestätigten. Außerdem geht es Angaben des Kremls zufolge um eine Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Russland und den USA. Diese waren wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in den vergangenen Jahren fast zum Erliegen gekommen.

    Selenskyj reist einen Tag später nach Riad

    Kreml-Sprecher Peskow erklärte, Lawrow und der außenpolitische Berater von Putin, Uschakow, würden noch heute nach Riad reisen. Dort hält sich derzeit auch US-Außenminister Rubio auf.
    Die Ukraine wird nach den Worten ihres Präsidenten Selenskyj nicht an den Gesprächen teilnehmen. "Die Ukraine wusste nichts davon", sagte Selenskyj vor der Presse in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo er derzeit auf Staatsbesuch ist. Man betrachte alle Verhandlungen über die Ukraine ohne das Land selbst als ergebnislos. Selenskyj selbst wird am Mittwoch nach Saudi-Arabien reisen. Es handelt sich um einen seit Längerem geplanten Besuch dort. Heute Nachmittag wollen mehrere europäische Staaten in Paris erörtern, wie sich die EU bei den Gesprächen einbringen kann.
    US-Präsident Trump hatte nach einem längeren Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vergangene Woche einen Kurswechsel in der Ukraine-Politik angekündigt. US-Verteidigungsminister Hegseth stellte Kiew darauf ein, dass das Land mit einem Verlust von derzeit russisch besetztem Territorium rechnen muss.

    Mehr zum Thema

    Trump und Putin: Wie die Zukunft der Ukraine aussehen könnte
    Kommentar zu Trumps Ukraineplan: Schmerzhaft für Kiew, nicht ausreichend für Moskau
    Nach der Münchner Sicherheitskonferenz: MSC-Chef Heusgen befürchtet Entfremdung zu neuer US-Regierung
    Diese Nachricht wurde am 18.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.