Golf ist in den USA eine große Sache. Es gibt 25 Millionen aktive Freizeitspieler. Alle Turniere der Profis werden live im Fernsehen übertragen. Und Erfolgsfiguren wie Tiger Woods haben den Status von Superstars. Dass sie manchmal verlieren, ist verzeihlich. Wenn sie aber so gut wie immer verlieren - so wie in den letzten 20 Jahren beim Ryder Cup - löst das Alarm aus. Schließlich gab es mal eine Zeit, da waren die Amerikaner bei diesem Mannschaftswettbewerb so gut wie unschlagbar.
Keiner der Verantwortlichen weiß so ganz genau, woran es liegt. Am jeweiligen Captain? Am Qualifikationsmodus? An fehlender Motivation? Schließlich spielt man nicht um Geld, sondern um die Golferehre. Um das herauszufinden, hat die PGA of America - verantwortlich für die Auswahl der US-Mannschaft - eine elfköpfige Kommission auf die Beine gestellt. Man will Lösungen finden, um den Cup endlich mal wieder zu gewinnen. PGA-Vizepräsident Derek Sprague:
"Es ist viel Stolz im Spiel. Vielleicht werden wir sogar abseits vom Golf nach Antworten suchen, bei Mannschaftssportarten mit erfolgreichen Teams wie Basketball und Football."
Teamgeist als Erfolgsformel
Dabei gebe es ein Erfolgsrezept, sagt Martin Kaymer, Golfprofi aus Mettmann. Es ist das der Europäer, die jedes Mal Spieler aus mehreren Ländern integrieren müssen, aber damit keinerlei Schwierigkeiten haben.
"Ich war noch nie bei den Amerikanern im Team Room. Ich habe keine Ahnung, wie sie sich auf das Turnier vorbereiten. Aber wir finden wirklich einen sehr guten Weg, um Harmonie ins Team zu bekommen. Und die Harmonie ist extrem wichtig. Dass sich jeder wohlfühlt. Das wirklich jeder Teil des Teams ist."
Kaymer weiß, wozu so etwas jemanden befähigt. Vor zwei Jahren war er es, der - trotz eines Formtiefs im entscheidenden Moment - glänzte und den Putt zum Gewinn des Ryder Cups einlochte.