Es ist nicht der erste Preis für den 59-jährige Mukwege: 2008 bekam er den Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen, letztes Jahr den Alternativen Nobelpreis.
Mukwege leitet die Panzi-Klinik für Vergewaltigungsopfer im Osten des Landes. In dieser Region herrscht immer noch Krieg zwischen Milizen aus Uganda, Ruanda und der kongolesischen Armee. Alle Beteiligten setzen Vergewaltigung und Genitalverstümmelung von Frauen und Mädchen als Kriegswaffe ein. "Diese Vergewaltigungen haben nichts mit Sexualität zu tun, das darf man nicht verwechseln. Das ist eine Art der Folter. Sie foltern jemanden auf intimstem Gebiet, um ihn im tiefsten Kern seiner Würde zu treffen."
Diese Würde versucht Mukwege den Frauen in seiner Klinik zurückzugeben. Dort operiert er Frauen, denen gezielt physische Unterleibsschändungen zugefügt wurden, und bietet psychologische Hilfe an. Neben seinem medizinischen Engagement setzt sich der Arzt vor allem dafür ein, dass die Weltgemeinschaft Vergewaltigung als Kriegswaffe ächtet und die Täter wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt werden.
Der Sacharow-Preis wird seit 1988 jährlich vom Europäischen Parlament vergeben. Es zeichnet damit Persönlichkeiten und Institutionen aus, die sich besonders für Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten, die Achtung des Völkerrechts und die geistige Freiheit einsetzen. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.
Im vergangenen Jahr ging der Preis an die bei einem Taliban-Anschlag lebensgefährlich verletzte pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai.