"Wir gehen von Brandstiftung aus", sagte eine Sprecherin des Operativen Abwehrzentrums der Polizei (OAZ) nach den ersten Ermittlungen in dem Gebäude. Das OAZ ist für extremistische Straftaten zuständig. An zwei Stellen seien Spuren von Brandbeschleunigern gefunden worden.
Das Feuer in Meißen brach nach Polizeiangaben kurz nach Mitternacht aus. Unklar ist, ob das Gebäude noch bewohnbar ist. In dem Mehrfamilienhaus waren Wohnungen für bis zu 35 Flüchtlinge geplant.
Tillich: "Feiger Brandanschlag"
Sachsen Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sprach von einem "feigen Brandanschlag". Man werde alles dafür tun, damit die Verantwortlichen gefasst würden.
Auch sein Parteikollege Bundesinnenminister Thomas de Maizière verurteilte den mutmaßlichen Brandanschlag. Er habe sich der Diskussion mit der "teilweise zurecht verunsicherten Bevölkerung" in den vergangenen Monaten gestellt - das sei seine Pflicht als Politiker, sagte de Maizière, der seinen Wahlkreis in Meißen hat, dem "Tagesspiegel". "Aber eins muss auch klar sein: Ich toleriere keine Form von Gewalt oder Hass."
Wohnungen für bis zu 35 Flüchtlinge
Die "Initiative Heimatschutz", die im Internet Stimmung gegen Flüchtlinge macht, hatte für Samstagabend zu einer "spontanen Zusammenkunft" in Meißen aufgerufen. Auf Facebook distanzierte sie sich "von jeglichen Brandstiftungen".
In Freital - ebenfalls in Sachsen - protestieren seit Tagen rechtsgerichtete Gruppen gegen eine Asylbewerberunterkunft. In den vergangenen Monaten waren in Deutschland schon mehrfach Unterkünfte in Brand gesteckt worden.
(bor/ion)