Nach Landtagswahl
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer sieht kaum Alternative zu Koalition mit SPD und BSW

Nach der Landtagswahl in Sachsen sieht Ministerpräsident Kretschmer von der CDU kaum eine Alternative zu einer Koalition mit SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht. Er wünsche sich das nicht, mit dem BSW zu koalieren, sagte Kretschmer im Deutschlandfunk. Man müsse jedoch die Realitäten zur Kenntnis nehmen.

    Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU), winkt nach der Verkündung der ersten Hochrechnungen der Landtagswahlen auf der Bühne.
    Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, CDU (picture alliance / dpa / Robert Michael)
    Jetzt gehe es ausschließlich darum, dem Land und den Menschen mit Demut zu dienen und Parteiideologien hinten anzustellen. Das schlimmste, was passieren könne, wäre, dass am Ende gar keine Regierung zustande komme, betonte Kretschmer. Man werde deshalb Gespräche auch mit dem BSW führen und am Ende eines vermutlich langen Prozesses sehen, ob es eine Schnittmenge gebe. Eine Koalition mit der AfD schloss Kretschmer erneut aus. Weiter erklärte er, eine große Lehre aus dem Wahlabend sei, dass man die Probleme in Deutschland im Bund klären und nicht länger ignorieren dürfe. Das Verhalten der Ampelkoalition bezeichnete er in diesem Zusammenhang als "demokratiezerstörend". Als Beispiele nannte Kretschmer etwa die Migrations- und Energiepolitik.

    BSW-Spitzenkandidatin Wolf: "Keine ideologischen Grabenkämpfe mehr"

    Nach der Landtagswahl in Thüringen hat BSW-Spitzenkandidatin Wolf zur Überwindung politischer Differenzen aufgerufen. Wolf sagte im Deutschlandfunk, es dürfe keine ideologischen Grabenkämpfe mehr geben wie in den vergangenen fünf Jahren. Die CDU sei jetzt in der Verantwortung, eine stabile Regierungskoalition zu bilden.
    Das Bündnis Sahra Wagenknecht werde aber dabei bleiben, Waffenlieferungen und Ukraine-Hilfe abzulehnen, betonte Wolf. Das schlechte Abschneiden ihrer ehemaligen Partei, der Linken, erklärte die BSW-Politikerin damit, dass Vertrauen verspielt worden sei. Die Linke habe auch in Orten Stimmenverluste verzeichnet, in denen das BSW gar nicht kandidiert habe. Wichtig sei, dass eine Anfang des Jahres noch möglich erscheinende absolute Mehrheit der AfD verhindert worden sei.

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    Diese Nachricht wurde am 02.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.