Der gebürtige Dresdner Uwe Steimle kann für sich in Anspruch nehmen, das Wort "Ostalgie" erfunden zu haben. Seiner Unzufriedenheit über den deutsch-deutschen Vereinigungsprozess macht er seit den 90er-Jahren Luft mit seiner Bühnenfigur des Günther Zieschong, der sich in breitestem Sächsisch über die neuen Verhältnisse empört. Auch wenn Uwe Steimle Erich Honecker parodistisch wiederaufleben lässt, tobt der Saal.
Ganz ähnliche Reaktionen erntet der Münchner Helmut Schleich, wenn er in die Rolle des Franz Josef Strauß schlüpft. Als glänzender Komödiant verkörpert er darüber hinaus viele charakteristische Typen, die tiefe Einblicke in die bayerische Volksseele gewähren.
Was es mit dem sprichwörtlichen Eigensinn der beiden Freistaaten auf sich hat, denen sich Uwe Steimle und Helmut Schleich in kritischer Zuneigung verbunden fühlen, das wollen die beiden Kabarettisten mit sächsisch-bayerischen Freundschaftsabenden ausloten. Aber auch der Frage nachgehen, was Heimat in Zeiten von Globalisierung und Flüchtlingsströmen eigentlich bedeutet.