In ihrem Buch "Cynical Theories: How Activist Scholarship Made Everything about Race, Gender, and Identity - And Why This Harms Everybody" plädiert die Journalistin Helen Pluckrose zusammen mit James Lindsay für einen säkularen Liberalismus, um heutige Fragen sozialer Gerechtigkeit neu zu denken.
Politischer Aktivismus als religöser Kult
Politischer Aktivismus habe mittlerweile die Form eines religiösen Kultes angenommen. Gesunder Menschenverstand und empirische Fakten würden negiert werden, so Pluckrose, und zunehmend verschwörungstheoretischen Gedankenmodellen weichen. Säkularismus, der eigentlich die Trennung von Kirche und Staat bezeichnet, eigne sich besonders gut dafür, "religiösen Ideologien Grenzen zu setzen". Er solle im Sinne der Glaubensfreiheit das Recht schützen, an diese Ideologien zu glauben, "aber nicht, sie jemand anderem aufzuzwingen", so Pluckrose.
Das Kulturfragen-Gespräch mit Helen Pluckrose –
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Ein politischer Aktivismus, der auf einem säkularen Liberalismus fußt, ermögliche starke Meinungen auszuhalten und sie auf dem Marktplatz der Ideen auf den Prüfstand zu stellen und dadurch zu verhindern, "dass eine bestimmte Ideologie die Macht bekommt, andere zu dominieren". Das funktioniere im Moment nicht sehr gut, so Pluckrose. Denn es gebe im Augenblick nicht die Möglichkeit, zu sagen, dass man nicht an unsichtbare Machtsysteme und Privilegien glaube.