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Sängerin Elina Duni
Leise Abschiede

Sie wurde in Albaniens Hauptstadt Tirana geboren und lebte bis vor Kurzem in Zürich. Derzeit ist London ihre Wahlheimat. Elina Duni singt mit dunkler, warmer Stimme melancholische Lieder über Trennung und Abschiednehmen.

Von Karsten Mützelfeldt |
    Die albanisch-schweizerische Jazzsängerin Elina Duni bei einem Auftritt
    Elina Duni bei einem Konzert (imago stock&people)
    Bekannt wurde Elina Duni durch Aufnahmen ihres Schweizer Quartetts, das die volksmusikalischen Traditionen des Balkans mit Jazz verband. Der Pianist Colin Vallon hatte sie dazu überredet, Lieder aus ihrem Geburtsland zu singen - ein Repertoire, mit dem sie sich erst vertraut machen und in das sie sich hineinarbeiten musste, da ihre Eltern die vom kommunistischen System propagierten Volkslieder geradezu hassten. Zu ihren jüngeren Projekten gehören ein neues Jazz-Quintett, ein Duo mit dem britischem Gitarristen Rob Luft und ein Solo-Repertoire, in dem Elina Duni sich selbst auf der Gitarre und am Klavier begleitet und in neun Sprachen singt. Der Titel "Partir" ist Programm: Es geht um jegliche Form der Migration. „Wir alle sind potenzielle Migranten. Es kann passieren, dass wir plötzlich alles verlieren. Von etwas weggehen - das muss jeder einmal im Leben. Und das können wir nur allein machen.“