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Sängerinnen und Sänger im Schatten der großen Stars
Unterschätzt und vergessen

Nicht nur das Können ist wichtig, oft spielt auch das Glück mit, wenn es einer Sängerin oder einem Sänger gelingt, auf sich aufmerksam zu machen. Künstlerkarrieren hängen nicht zuletzt auch von Chancen ab und vom richtigen Timing. Ist die Konkurrenz zu stark, dann bleibt oft nur die zweite Reihe.

Von Martin Wenske |
    Ob Maria Callas, Fritz Wunderlich oder Alexander Kipnis: Sie und die anderen namhaften Sängerinnen und Sänger hatten schon etwas Gewisses in ihrer Stimme oder eine besondere Aura. Doch waren und sind die gefeierten Stars zumeist das berühmte Tüpfelchen auf dem I, hinter dem sich meist kaum schlechtere Sängerinnen und Sänger der Bühnenensembles verbergen.
    Trotz herausragender Leistungen stehen sie oft jahrelang, zuweilen ihre ganze Laufbahn über in der zweiten Reihe. Oder ihre Namen sind schon sehr bald nach ihrem Abschied aus dem aktiven Musikleben nur noch einem kleinen Kreis von Kennern ein Begriff.
    Der Tenor Carlo Bergonzi musste immer ein wenig hinter seinen Kollegen Giuseppe di Stefano, Mario del Monaco und Franco Corelli zurückstehen.
Schwarzweiß Portrait um 1957, Bergonzi trägt einen Anzug, ein weißes Hemd und eine gepunktete Krawatte
    Der Tenor Carlo Bergonzi musste immer ein wenig hinter seinen Kollegen Giuseppe di Stefano, Mario del Monaco und Franco Corelli zurückstehen (imago stock&people)
    Anhand von Aufnahmen aus rund acht Jahrzehnten beleuchtet die Sendung die vielfältigen Gründe, Entwicklungen, Prozesse und Mechanismen vor und hinter den Kulissen. Sie haben den Grad von Popularität und Berühmtheit einer Gesangskünstlerin oder eines Gesangskünstlers von jeher wesentlich mit bestimmt.