Denkfabrik, englisch Thinktank: Dieser Begriff beschreibt eine Organisation, in der Fachleute zu einem bestimmten Thema Informationen sammeln, forschen und Konzepte entwickeln. Der Begriff sagt allerdings nichts darüber aus, wer diese Arbeit finanziert.
Manche Denkfabriken werden von Ministerien gefördert, andere von Stiftungen oder Unternehmen. Manche betreiben unabhängig Wissenschaft, andere machen gezielt Lobbyarbeit für Interessengruppen.
Eigeninteressen benennen
Wenn Interviews mit Fachleuten von Denkfabriken geführt werden, reicht es deswegen nicht, ihren Arbeitgeber zu nennen. Das ist für Journalistinnen und Journalisten zwar eine bequeme Lösung und sie selbst wissen in der Regel ja auch, welche Interessen ihr Gegenüber vertritt. Aber damit auch Hörerinnen und Hörer ein Interview richtig einordnen können, muss für sie transparent sein, für welche Interessengruppen der Interviewte steht – der Hinweis auf den Namen einer Denkfabrik reicht nicht aus.
Bei manchen Organisationen ist es schon Usus, sie bei jeder Erwähnung einzuordnen: Die Friedrich-Ebert-Stiftung wird als SPD-nah gelabelt, das Institut der Deutschen Wirtschaft als arbeitgebernah. Das Gleiche sollte für alle Denkfabriken und Thinktanks gelten, ob es nun um die Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft oder die Bertelsmann-Stiftung geht.