Klar, für viele sind Steuern nicht schön, und vermutlich nur wenige zahlen sie total gerne. Dass wir Steuern deshalb als Belastung wahrnehmen, ist verständlich. Aber es ist nur eine Perspektive auf Steuern. Denn sie haben ja auch viele positive Seiten, die wir uns selten klarmachen.
Wir bekommen für sie ein demokratisches Parlament und Wahlen, eine Justiz, um unser Recht durchzusetzen, Straßen und Gleise, auf denen wir fahren, Kindergärten und Universitäten, Krankenhäuser und Altenheime. Bei allen Schwierigkeiten, ein gerechtes Steuersystem zu schaffen, und bei allen Problemen im System kann man Steuern also auch anders sehen als als Last.
Steuersenkung statt Steuererleichterung
Trotzdem nutzen wir den Begriff "Steuerbelastung" oft und kennen ihn auch in vielen Varianten: Steuerbürde, Steuererleichterung, Steuerbefreiung, Steuerfalle, Steuerschlupfloch, Steuerflucht, Steueroase, Steuerparadies – all diese Begriffe stellen Steuern als etwas Negatives dar. Eine berechtige Perspektive – wenn man seine Worte bewusst wählt.
Wer Steuern als Beitrag zur Gemeinschaft sieht, kann auch eine andere wählen. Und wer neutral formulieren will, spricht zum Beispiel nicht von Steuererleichterung, sondern von Steuersenkung.