Sparsam – das klingt in den Ohren vieler Menschen positiv. Vor allem, wenn es darum geht, wie ihre Steuern verwendet werden – wie in diesem Fall. Deswegen haben sich die vier Länder, die skeptisch sind gegenüber zu hohen Corona-Hilfen, diesen Namen gegeben: "Die sparsamen Vier". Und zwar nicht erst, seit es um die Folgen der Corona-Krise geht, sondern schon in der Diskussion über einen neuen EU-Haushalt Anfang des Jahres.
Den Begriff übernehmen viele Medien, denn er ist griffig – noch schöner im Englischen: "The Frugal Four". Aber was die Länder selbst für sparsam halten, empfinden andere als geizig oder egoistisch oder unsolidarisch. Je nach Standpunkt.
Den Begriff einordnen - oder am besten vermeiden
Auch wenn die Länder diese Zuschreibung abstreiten. Aber Medien tun gut daran, den Begriff einzuordnen – und tun das unter Berufung auf Kritiker auch:
"Da gibt es die sparsamen Vier, die von ihren Kritikern gern auch die geizigen Vier genannt werden."
Weder "geizig" noch "sparsam" sind neutrale Begriffe; sie transportieren Sichtweisen, die Medien nicht unreflektiert wiedergeben sollten. Am besten, sie vermeiden den Begriff und sprechen stattdessen zum Beispiel vom Ländern, die weniger Geld ausgeben wollen als andere.