Wenn Medien über Menschen mit Behinderung schreiben, tappen sie oft in diese Falle: Sitzt jemand im Rollstuhl, heißt es dann gerne, er oder sie sei "an den Rollstuhl gefesselt". Das ist gleich doppelt falsch. Denn natürlich ist niemand wortwörtlich an einem Rollstuhl angebunden. Der Sozialaktivist Raul Krauthausen sagt dazu: "Wenn du jemanden siehst, der an den Rollstuhl gefesselt ist, geh hin, binde ihn los und ruf die Polizei."
Rollstuhl ist einfach ein Fortbewegungsmittel
Das aber zeigt, dass eigentlich das Gegenteil gilt: Denn ein Rollstuhl bedeutet keine Einschränkung, sondern Freiheit - er erhöht den Bewegungsradius von manchen Menschen mit Behinderung. Sagt auch Krauthausen. Weniger pathetisch gesagt, ist der Rollstuhl einfach ein Fortbewegungsmittel.
Statt "an den Rollstuhl gefesselt" sollten Medien lieber formulieren, dass jemand einen Rollstuhl benötigt oder darauf angewiesen ist - oder einfach, dass jemand im Rollstuhl sitzt.