"Innerhalb von 24 Stunden haben sich fast zehntausend Menschen neu infiziert."
"Innerhalb eines Tages haben sich über eintausend Menschen neu infiziert."
"...stieg die Zahl der Infizierten um mehr als 50 Prozent."
"Anfang März hatte sich die Zahl der Erkrankten noch alle zwei Tage verdoppelt, nun erst alle 18,3 Tage."
Wenn das so einfach wäre. Niemand weiß, wie viele mit dem Coronavirus infiziert sind – geschweige denn, wie viele sich seit gestern "neu infiziert" haben.
Wenn das so einfach wäre. Niemand weiß, wie viele mit dem Coronavirus infiziert sind – geschweige denn, wie viele sich seit gestern "neu infiziert" haben.
Besser wäre: "Infektionen wurden registriert"
Die Zahlen, über die Medien täglich berichten, geben das gar nicht her. Wir wissen nur, wie viele positiv auf das Virus getestet wurden. Die Dunkelziffer ist vermutlich viel höher.
Und selbst die Zahlen, die wir kennen, sagen nichts aus über die Infektionen "seit gestern". Die Ansteckung liegt vielleicht schon zwei bis drei Wochen zurück. Denn so lange dauert es meistens von der Infektion über die ersten Symptome, den Test, die Auswertung, das Testergebnis und die Meldung auf dem Behördenweg, bis sie in der Statistik auftauchen.
Und selbst die Zahlen, die wir kennen, sagen nichts aus über die Infektionen "seit gestern". Die Ansteckung liegt vielleicht schon zwei bis drei Wochen zurück. Denn so lange dauert es meistens von der Infektion über die ersten Symptome, den Test, die Auswertung, das Testergebnis und die Meldung auf dem Behördenweg, bis sie in der Statistik auftauchen.
Besser wäre es also, es so zu formulieren: "Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wurden inzwischen mehr als 166.000 Corona-Infektionen registriert."
Wer infiziert ist, wird nicht zwangsläufig krank
Richtig kompliziert wird es dann, wenn zwischen Infizierten und Erkrankten nicht unterschieden wird. Denn: Wer infiziert ist, wird nicht zwangsläufig krank. An vielen geht das Virus ohne Symptome vorüber. Deswegen sind Erkrankte und Infizierte nicht dasselbe. Bei den Erkrankten wissen wir nur von den schweren Fällen, die in Krankenhäusern landen.
Besser also, man spricht von bekannten Infektionen, von bestätigten oder gemeldeten – und rechnet gegebenenfalls die Genesenen heraus. So kann man weder über- noch untertreiben.