Ein "Lockdown" bezeichnete ursprünglich mal Ausgangssperren – die wir flächendeckend in Deutschland nie hatten und die auch jetzt nicht eingeführt wurden. Als der Begriff zu Beginn der Pandemie von Medien verwendet wurden, haben ihn viele deshalb kritisch gesehen – auch wir.
Aber Begriffe wandeln sich. Und so verstehen wir unter einem "Lockdown" heute auch die verordnete Schließung von Gastronomie, Kultur- und Sporteinrichtungen, die man im Englischen als "Shutdown" bezeichnen würde – ein Begriff, der sich im Deutschen weniger stark durchgesetzt hat.
Neue Bedeutung
Das Neologismenwörterbuch des Leibnitz-Instituts für Deutsche Sprache definiert einen "Lockdown" mittlerweile als den "Zeitraum, in dem fast alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten auf politische Anordnung hin stillgelegt sind".
Fast alle – so weit sind wir gerade noch nicht, deswegen passen die Begriffe "Teil-Lockdown" oder "Lockdown light" ganz gut, die Medien gerade verwenden. Auch wenn dabei Feinheiten verlorengehen. Aber wie das so ist mit Begriffen: Sie wandeln ihre Bedeutung.