Mehr als eine Viertelmillion Menschen in Deutschland hatte 2022 keine Wohnung. So steht es in einem Bericht der Bundesregierung aus dem vergangenen Jahr – Tendenz steigend.
Wenn Medien darüber berichten, zeigen sie gerne Obdachlose in Hauseingängen oder unter Brücken. Aber nur ein kleiner Teil der Wohnungslosen lebt tatsächlich auf der Straße: Im vergangenen Jahr schliefen dem Bericht zufolge 37.000 Menschen unter freiem Himmel oder in Behelfsunterkünften wie Zelten oder Garagen.
Wohnungslose leben meistens bei Bekannten oder Notunterkünften
Die meisten Menschen, die keine Wohnung haben, landen nicht auf der Straße, sondern in städtischen Notfalleinrichtungen, oder kommen bei Bekannten oder Familie unter. Diese Betroffenen sind wohnungslos, aber nicht obdachlos.
Im öffentlichen Raum sind sie weniger sichtbar als Obdachlose und seltener Thema – obwohl sie den weit größeren Teil derjenigen ausmachen, die von Wohnungsmangel betroffen sind. Das sollte auch die Berichterstattung widerspiegeln. Denn die Zahl der Wohnungslosen könnte in den kommenden Jahren weiter zunehmen – und betroffen sind laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe immer mehr Familien.