Am Donnerstag ist in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit dem Derby Kölner Haie gegen die Düsseldorfer EG die neuen Saison gestartet - einen Tag, nachdem der harte Lockdown begonnen hatte. Die Liga hatte zuvor Pandemie-bedingt fast zehn Monate pausiert, als eine der ersten im März die Saison unterbrochen – nun als letzte wieder angefangen. Lange war nicht klar, ob es in der höchsten deutschen Eishockeyliga überhaupt weitergeht. Finanziell wird die Saison eine Herausforderung für viele Klubs.
"Für mich ist es ein Wunder, dass alle 14 Klubs dabei sind", sagt Lothar Sigl, Hauptgesellschafter der Augsburger Panther und Mitglied im DEL-Aufsichtsrat, im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Über einen Spielbetrieb ohne Zuschauer sei im Eishockey eigentlich nie im Entferntesten nachgedacht worden. Doch nun werde die Saison ohne die klassischen Eishockey-Attribute – Emotionen, Zuschauer, Stimmung – losgehen: "Es ist ein Abenteuer und wir wissen selbst noch nicht genau, was rauskommen wird." Er prophezeit: Diesmal wird es rein um das Sportliche auf dem Eis gehen.
"Wir gehen jedes Jahr im Eishockey ein Risiko ein"
Für einen kleinen Klub wie die Augsburger Panther sei das Corona-Jahr wie ein ständiger Ritt auf der Rasierklinge gewesen. Augsburg sei nicht mit großen Sponsoren gesegnet, der größte Sponsor sind die Zuschauer, die in der vergangenen Saison für eine Zuschauerauslastung von 92 Prozent gesorgt hätten. 80 Prozent der Vereins-Einnahmen, sagt Sigl, würden spieltagsbezogen durch Ticketing, Merchandising oder Hospitality erwirtschaftet. Die Situation über den Sommer und Winter hinweg war daher teilweise eng für die Panther: "Wir gehen jedes Jahr im Eishockey ein Risiko ein. Wir sprechen derzeit von einer Zahl im sechsstelligen Bereich, die momentan noch nicht gedeckt ist. Deswegen waren wir auch einer der letzten Klubs, die sich zum Spielbetrieb durchringen konnten." Dennoch sei er frohen Mutes und habe zuletzt festgestellt, dass sowohl bei Fans und Sponsoren die Eishockeyeuphorie zurückkehrt.