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Drei Jahre nach Coronaausbruch
Sammelklage im Fall Ischgl eingereicht

Drei Jahre nach dem Corona-Ausbruch im Wintersportort Ischgl haben Betroffene eine Sammelklage eingereicht.

    Wintersportler fahren im Skigebiet Ischgl im Sonnenschein.
    Ischgl war einer der ersten Corona-Hotspots. (Karl-Joseph Hildenbrand/dpa)
    Der österreichische Verbraucherschutzverein VSV reichte die Klage beim Landgericht Innsbruck stellvertretend für mehr als 100 Menschen aus mehreren Ländern ein, die sich damals in Ischgl infiziert hatten. Die Klage gegen die Republik Österreich und das Land Tirol hat einen Streitwert von fast 3,4 Millionen Euro. Die Kläger werfen den Behörden vor, nicht rechtzeitig vor dem Corona-Ausbruch im März 2020 gewarnt zu haben. Die Verantwortlichen in Wien und Innsbruck argumentieren, sie hätten nach damaligem Kenntnissstand verantwortlich gehandelt. Der Wintersportort war ein Corona-Hotspot, Urlauber aus aller Welt steckten sich dort an und trugen das Virus weiter in ihre Heimatländer. An der Sammelklage haben sich Betroffene aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Großbritannien, Niederlande, Finnland, Norwegen, Dänemark, Polen und den USA beteiligt. Die dreijährige Verjährungsfrist für Ansprüche auf Schadenersatz läuft laut VSV in den nächsten Tagen ab.
    Diese Nachricht wurde am 01.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.