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Sanktionen gegen Russland
"Jetzt muss man durchhalten"

Die Sanktionen gegen Russland würden längst greifen, sagte der Historiker Michael Stürmer im Deutschlandfunk. Nun komme es darauf an, die Strafmaßnahmen auch gemeinsam durchzuhalten.

Michael Stürmer im Gespräch mit Anne Raith |
    Michael Stürmer in einer ARD-Talksendung
    Michael Stürmer in einer ARD-Talksendung (picture-alliance / dpa / Karlheinz Schindler)
    Die verschärften Sanktionen hätten längst Wirkung, sagte der Historiker Michael Stürmer im Deutschlandfunk. Es sei außerordentlich schwierig für russische Unternehmen, an Ersatzteile aus Deutschland und anderswo zu kommen.
    "Putin ist natürlich auf die Erlöse in harter Währung angewiesen, und wenn diese Erlöse nicht kommen, dann rutscht der russische Staatshaushalt sehr ins Negative", sagte Stürmer. Damit sei der russische Gesellschaftsvertrag in Gefahr.
    Sanktionen zu beschließen, sei einfacher, als sie dann auch gemeinsam durchzuhalten, so der Historiker weiter. "Man ist zwar für eine harte Reaktion, aber die Arbeit und die griffigen Verluste sollen andere machen", sagte Stürmer im DLF. Das sei die große Schwäche.

    Man müsse sich auch fragen: Wann ist es genug? Wann ist es Zeit aus dem Konfrontationsmodus, zur Frage überzuleiten: Was machen wir denn jetzt? Wie bauen wir wieder eine gewisse Stabilität auf und wie gewinnen wir wieder Weltordnung? "Wenn wir Sanktionen zum Prisma machen, durch das wir alles betrachten, das mit Russland geht, dann schaden wir uns selbst erheblich", sagte Stürmer im DLF.
    Sanktionen seien eine schwer berechenbare Größe im internationalen Dialog, die zweitbrutalste Form des Dialogs nach dem Krieg, so Stürmer.
    Wichtig sei jetzt ein großes Krisenmanagement – und zwar eines, das eine Antwort darauf gebe, wie man aus der Situation wieder rauskomme. Es könne nicht im Interesse der Deutschen sein, Russland mit seinen großen Märkten zu einem Satelliten der Chinesen zu machen.
    Das vollständige Interview mit dem Historiker Michael Stürmer können Sie in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.