Die Sanktionen sind schon spürbar im deutschen Maschinenbau: Etwa fünf Prozent des Exportgeschäfts der Branche gehen nach Russland. Und die Sanktionen nagen daran:
"Es zeichnet sich in etwa ab, dass wir von einem Markt, der für uns als Exportmarkt etwa acht Milliarden Euro schwer ist, gegen 20 Prozent werden einbüßen. Und das ist ja schon mal eine Hausnummer."
So Thilo Brodtmann, der designierte Hauptgeschäftsführer des Maschinenbauverbandes. Auch aus historischen Gründen seien Sorgen und Betroffenheit im Osten Deutschlands größer:
"Beispielsweise wird ja traditionell auch aus Ostdeutschland dieser Markt gut bedient. Da haben wir dann eine gewisse Spitze der Betroffenheit bei einzelnen Unternehmen."
Regelungswut des Staates
Wie sich die geplanten weiteren Sanktionen auswirken, an denen die EU-Botschafter arbeiten, kann er noch nicht sagen:
"Allerdings kennen wir die Ausgestaltung noch nicht. Und dann ist das im Augenblick Spekulation."
Mehr als unter den Sanktionen leide der Maschinenbau aber unter der aktuellen Politik. Thomas Lindner, Past-Präsident des Maschinenbauverbandes:
"Ich glaube nicht, dass die Sanktionen im Moment das Kritische sind, warum wir in der Gefahr sind, dass uns die Wirtschaft absäuft."
Dafür seien nachlassende Investitionen verantwortlich. Und investitionshemmend sei vor allem eine zu große Regelungswut des Staates: Die Energiewende treibe die Energiepreise, Mindestlohn und Rentenpolitik erschwerten die Beschäftigung.