Die deutsche Ausgabe des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" macht ihr neues Heft mit dem Berliner Anschlag auf. Auf der vorab verbreiteten Titelseite ist ein Lebkuchenhaus zu sehen, aus dem mehrere Gewehrläufe ragen. "Sie werden unsere Art zu leben nicht verändern", lautet der Text zum Bild des Zeichners Foolz. Außerdem ist auf dem Cover zu lesen "Berlin wieder angesagt: Nach den Hipstern jetzt die Terroristen".
Die Terroranschläge von Paris Mitte November 2015 - unter anderem auf den Konzertsaal Bataclan - hatten die Satiriker so kommentiert: "Sie haben die Waffen. Aber darauf scheißen wir, wir haben den Champagner!"
Knapp zehn Monate zuvor, am 7. Januar 2015, war das Magazin selbst Opfer eines Angriffs, bei dem zwölf Menschen getötet und 20 weitere verletzt wurden. Die überlebenden Redakteure veröffentlichten nur eine Woche später eine Ausgabe mit dem Titel "Le Journal des Survivants" ("Das Journal der Überlebenden"), von der sieben Millionen gedruckte Exemplare verkauft wurden.
Das Titelbild zeigte die Karikatur eines weinenden Mohammed, der unter der Überschrift "Tout est pardonné" ("Alles ist vergeben") ein Schild mit der Aufschrift "Je suis Charlie" in den Händen hält, also dem Slogan, mit dem sich weltweit nach dem Angriff Menschen mit der Zeitschrift solidarisch gezeigt hatten.
"Charlie Hebdo" hatte Anfang des Monats seine erste deutsche Ausgabe auf den Markt gebracht. Sie erscheint wöchentlich und hat wie die französische 16 Seiten.
(bor/tj)