Rindfleisch, Speiseöl, Großpackungen von Seetang – drei Kunden im Metro-Markt des Shanghaier Stadtteil Putuo beladen ihre Einkaufswagen:
"Ich besitze ein Restaurant für Meeresfrüchte und kaufe gern bei Metro. Weil ich dieser Firma vertraue. Auf dem Markt ist Seetang oft sandig oder mit Plastik verunreinigt. Hier kann ich mich auf das verlassen, was ich kaufe."
"Mein Mann und ich kaufen schon über zehn Jahre unser Rindfleisch bei Metro."
"Deutsche Firmen stehen für Ehrlichkeit. Im normalen Supermarkt weiß man doch nie, ob sie nicht Wasser in das Rindfleisch gespritzt haben, damit es mehr bringt beim Abwiegen."
Drei beliebige Kunden, per Zufall ausgewählt. Was sie sagen, passt exakt auf die chinesische Geschäftsstrategie der Düsseldorfer Metro-Gruppe. Und so will der Konzern bei der Weltausstellung weiter punkten – als Sponsor des Pavillons seiner Heimatstadt Düsseldorf, erklärt Metro-China-Chef Tino Zeiske:
"Ja, es ist so eine Replik an die Stadt Düsseldorf, der Hafengegend, und wir werden als Metro China dort mit einem Bistro aktiv sein, wo wir rheinische Küche anbieten `Made in China´ mit rückverfolgbaren Star-Produkten."
Star Farmen sind 80 ausgewählte Bauernhöfe in China, die sich als Zulieferer von Metro einem strengen Qualitätsmanagement unterziehen. Im Expo-Bistro der Stadt Düsseldorf werden spezielle Computer-Terminals installiert. Was sie können, demonstriert Metro-Pressesprecherin Katrin Sulzmann mit einem großen Stück Rindfleisch, in Plastik verpackt und mit computerlesbarem Strichcode versehen:
"Und wenn jemand einen rheinischen Sauerbraten bestellt, er scannt dann das Produkt. Dann kann man eben auf dem Bildschirm verfolgen mit Google Earth, auf welcher Farm in Qingdao eben dieses Fleisch herkommt, auch die Aufzucht, die Schlachtung natürlich, wie das Fleisch verarbeitet wurde, wie es verpackt wurde, wie es dann transportiert wurde. Sie sehen den Stall hier auf dem Bildschirm. Sie können sagen, dieses Fleisch hier, dass hat Mister Maar hier produziert, hier in China."
Ein weiterer Klick, und die Testergebnisse für exakt dieses Stück Rindfleisch erscheinen auf dem Bildschirm. Als Metro vor 14 Jahren seinen ersten Selbstbedienungsmarkt der Marke Cash and Carry eröffnete, war das ein Wagnis: Die Chinesen lieben Frische über alles, sind es gewohnt, auf dem Markt lebende Hühner und Enten zu kaufen oder den Fisch aus dem Bassin selbst auszuwählen. Das gilt sowohl für Privathaushalte als auch für Hotels, Restaurants und Kantinen. Tino Zeiske erinnert sich:
"Unser Konzept war ganz neu. 1996 sind wir hier hergekommen mit einem ganz neuen Konzept, das erst einmal verstanden werden musste. Unserer Erfahrung im Moment ist, dass wir immer mehr Zuspruch bekommen für Lösungen, die der Lebensmittelsicherheit dienen."
Die Zahlen sprechen für sich: Heute betreibt Metro 43 Großmärkte in 31 chinesischen Städten, beschäftigt rund 8000 Mitarbeiter. Die Finanzkrise haben wir gar nicht gespürt, sagt China-Chef Zeiske. Denn bedeutender für die chinesischen Verbraucher war wohl eine andere Krise: Der Skandal um verseuchtes Milchpulver. Dann weitere Probleme mit gefährlichen Lebensmitteln, zuletzt gepanschtes Speiseöl.
"Wir haben ein sehr intensives Netz an Serviceprovidern, die uns helfen auf Honorarbasis als unabhängige Berater, dieses Netz zu überwachen. Man muss permanent zum Lieferanten gehen, man muss permanent überwachen, deshalb haben wir ja diese Star-Farm-Initiative losgetreten, wo wir ja nicht nur als Auditor auftreten wollen, sondern auf als Know-how-Geber."
Bei der Weltausstellung in Shanghai hat Zeiskes Team eine Mammutaufgabe vor sich: Die Kantinen der chinesischen Expo-Mitarbeiter zu beliefern, außerdem die Länderpavillons von Deutschland, Italien, Russland, Dänemark und den Niederlanden.
"Also, das Sauerkraut oder so, das ist relativ einfach zu handeln. Wir haben eher einen Challenge mit Käse und Frischeprodukten, wo unsere italienischen Partner ganz sicher Anforderungen haben, die uns auch vor die Herausforderung stellen, vorausschauend zu ordern."
Der chinesische Zoll könnte zum Problem werden, wenn etwa auf die Schnelle Lebensmittel aus dem Ausland herangeschafft werden müssen. Zur Sicherheit bauen wir ein Warenlager mit 650 Quadratmetern, sagt Expo-Projektleiter Laurent Mouric:
"Das Schwierigste ist aber die Logistik: Das Expo-Gelände darf nur nachts beliefert werden. Also fahren wir 24-Stunden-Betrieb: Tagsüber nehmen wir Bestellungen auf, nachts wird geliefert."
Doch Metro-Chef Tino Zeiske ist überzeugt, dass das halbe Jahr Expo in Shanghai eine ideale Werbeplattform bietet. Was den Standort China innerhalb des Unternehmens stärken dürfte:
"Die Tatsache, dass wir den Stadtpavillon von Düsseldorf sponsern, zeigt auch ganz eindeutig, welchen Stellenwert die Metro-Group dem Markt China zumisst. Aus meiner Sicht sind wir im Moment einer der wichtigsten Expansionsmärkte für die gesamte Gruppe."
"Ich besitze ein Restaurant für Meeresfrüchte und kaufe gern bei Metro. Weil ich dieser Firma vertraue. Auf dem Markt ist Seetang oft sandig oder mit Plastik verunreinigt. Hier kann ich mich auf das verlassen, was ich kaufe."
"Mein Mann und ich kaufen schon über zehn Jahre unser Rindfleisch bei Metro."
"Deutsche Firmen stehen für Ehrlichkeit. Im normalen Supermarkt weiß man doch nie, ob sie nicht Wasser in das Rindfleisch gespritzt haben, damit es mehr bringt beim Abwiegen."
Drei beliebige Kunden, per Zufall ausgewählt. Was sie sagen, passt exakt auf die chinesische Geschäftsstrategie der Düsseldorfer Metro-Gruppe. Und so will der Konzern bei der Weltausstellung weiter punkten – als Sponsor des Pavillons seiner Heimatstadt Düsseldorf, erklärt Metro-China-Chef Tino Zeiske:
"Ja, es ist so eine Replik an die Stadt Düsseldorf, der Hafengegend, und wir werden als Metro China dort mit einem Bistro aktiv sein, wo wir rheinische Küche anbieten `Made in China´ mit rückverfolgbaren Star-Produkten."
Star Farmen sind 80 ausgewählte Bauernhöfe in China, die sich als Zulieferer von Metro einem strengen Qualitätsmanagement unterziehen. Im Expo-Bistro der Stadt Düsseldorf werden spezielle Computer-Terminals installiert. Was sie können, demonstriert Metro-Pressesprecherin Katrin Sulzmann mit einem großen Stück Rindfleisch, in Plastik verpackt und mit computerlesbarem Strichcode versehen:
"Und wenn jemand einen rheinischen Sauerbraten bestellt, er scannt dann das Produkt. Dann kann man eben auf dem Bildschirm verfolgen mit Google Earth, auf welcher Farm in Qingdao eben dieses Fleisch herkommt, auch die Aufzucht, die Schlachtung natürlich, wie das Fleisch verarbeitet wurde, wie es verpackt wurde, wie es dann transportiert wurde. Sie sehen den Stall hier auf dem Bildschirm. Sie können sagen, dieses Fleisch hier, dass hat Mister Maar hier produziert, hier in China."
Ein weiterer Klick, und die Testergebnisse für exakt dieses Stück Rindfleisch erscheinen auf dem Bildschirm. Als Metro vor 14 Jahren seinen ersten Selbstbedienungsmarkt der Marke Cash and Carry eröffnete, war das ein Wagnis: Die Chinesen lieben Frische über alles, sind es gewohnt, auf dem Markt lebende Hühner und Enten zu kaufen oder den Fisch aus dem Bassin selbst auszuwählen. Das gilt sowohl für Privathaushalte als auch für Hotels, Restaurants und Kantinen. Tino Zeiske erinnert sich:
"Unser Konzept war ganz neu. 1996 sind wir hier hergekommen mit einem ganz neuen Konzept, das erst einmal verstanden werden musste. Unserer Erfahrung im Moment ist, dass wir immer mehr Zuspruch bekommen für Lösungen, die der Lebensmittelsicherheit dienen."
Die Zahlen sprechen für sich: Heute betreibt Metro 43 Großmärkte in 31 chinesischen Städten, beschäftigt rund 8000 Mitarbeiter. Die Finanzkrise haben wir gar nicht gespürt, sagt China-Chef Zeiske. Denn bedeutender für die chinesischen Verbraucher war wohl eine andere Krise: Der Skandal um verseuchtes Milchpulver. Dann weitere Probleme mit gefährlichen Lebensmitteln, zuletzt gepanschtes Speiseöl.
"Wir haben ein sehr intensives Netz an Serviceprovidern, die uns helfen auf Honorarbasis als unabhängige Berater, dieses Netz zu überwachen. Man muss permanent zum Lieferanten gehen, man muss permanent überwachen, deshalb haben wir ja diese Star-Farm-Initiative losgetreten, wo wir ja nicht nur als Auditor auftreten wollen, sondern auf als Know-how-Geber."
Bei der Weltausstellung in Shanghai hat Zeiskes Team eine Mammutaufgabe vor sich: Die Kantinen der chinesischen Expo-Mitarbeiter zu beliefern, außerdem die Länderpavillons von Deutschland, Italien, Russland, Dänemark und den Niederlanden.
"Also, das Sauerkraut oder so, das ist relativ einfach zu handeln. Wir haben eher einen Challenge mit Käse und Frischeprodukten, wo unsere italienischen Partner ganz sicher Anforderungen haben, die uns auch vor die Herausforderung stellen, vorausschauend zu ordern."
Der chinesische Zoll könnte zum Problem werden, wenn etwa auf die Schnelle Lebensmittel aus dem Ausland herangeschafft werden müssen. Zur Sicherheit bauen wir ein Warenlager mit 650 Quadratmetern, sagt Expo-Projektleiter Laurent Mouric:
"Das Schwierigste ist aber die Logistik: Das Expo-Gelände darf nur nachts beliefert werden. Also fahren wir 24-Stunden-Betrieb: Tagsüber nehmen wir Bestellungen auf, nachts wird geliefert."
Doch Metro-Chef Tino Zeiske ist überzeugt, dass das halbe Jahr Expo in Shanghai eine ideale Werbeplattform bietet. Was den Standort China innerhalb des Unternehmens stärken dürfte:
"Die Tatsache, dass wir den Stadtpavillon von Düsseldorf sponsern, zeigt auch ganz eindeutig, welchen Stellenwert die Metro-Group dem Markt China zumisst. Aus meiner Sicht sind wir im Moment einer der wichtigsten Expansionsmärkte für die gesamte Gruppe."