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Saxofonistin Alexandra Grimal
Bandleader sein heißt: Kontrolle abgeben!

Ihr Spektrum ist groß, ihre Haltung stets kompromisslos: Auf Alexandra Grimals Platten finden sich Anklänge an Post-Bop, freie Ausbrüche und abstrakt anmutende Ausflüge in die Neue Musik. Die Saxofonistin gehört zu den bemerkenswerten Jazzstimmen der Metropole Paris.

Von Michael Kuhlmann |
    Eine Frau in Winter Kleidung ist auf einer Schwarzweißfotografie vor einem Fenster mit verschwommenen Hintergrund zu sehen.
    Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auch auf der Kooperation mit Tänzern und bildenden Künstlern: Alexandra Grimal. (neko)
    Ihre aktuelle Duo-CD ist inspiriert vom Impressionismus Maurice Ravels. In ihren Quartetten führt sie das Erbe John Coltranes und Albert Aylers weiter; sie erkundet ostasiatische Klänge an der Grenze zur Stille und spielt mit portugiesischen Rockbands. Aber auch mit den US-amerikanischen Jazz-Legenden Lee Konitz, Gary Peacock und Paul Motian hat sie zusammengearbeitet. Freiheitsdrang und unbändige Neugierde bestimmen die Arbeit der 40-jährigen Alexandra Grimal, die erklärt: Als Bandleaderin obliege ihr lediglich, Musiker miteinander in Dialog zu bringen - und ihnen dann freien Lauf zu lassen. Grimals Hoffnung: dass die Musiker, für die sie komponiert, anhand dieser Vorgaben neue Seiten an sich selbst entdecken.