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Saxofonistin Nicole Johänntgen
Selbst ist die Frau

Nicole Johänntgen ist ein Energiebündel: Die Saxofonistin aus dem Saarland betreibt eine Reihe von Bandprojekten, gründete ihr eigenes Plattenlabel und initiierte ein Netzwerk, das sich um die Weiterbildung und Förderung europäischer Musikerinnen kümmert.

Von Thomas Loewner |
    Eine Frau sitzt im Schneidersitz mit Altsaxofon im Arm auf einem Sofa. Sie trägt Jeans und kurzärmelige Bluse.
    Seit 15 Jahren in Zürich zuhause: die Saxofonistin Nicole Johänntgen (Daniel Bernet)
    Angefangen hat alles mit der Band Nicole Jo. Gemeinsam mit ihrem Bruder und zwei weiteren Musikern gründete Nicole Johänntgen das Groove- und Funk-inspirierte Quartett 1998. Da hatte sie noch nicht einmal ihr Jazz-Saxofonstudium begonnen. Nicole Jo gibt es bis heute. In der Zwischenzeit sind jedoch zahlreiche andere Projekte hinzugekommen: Nicole Johänntgen spielt Bigband-Jazz im European Swinging Orchestra, taucht mit ihrem Quartett Henry in die Jazzwelt von New Orleans ein oder begibt sich mit ihrer Band Moncaup in indische oder orientalische Gefilde. Außerdem gründete sie das auf die umfassende Weiterbildung von Musikerinnen ausgerichtete Förderprojekt S.O.F.I.A. (Support of female improvising artists). Bei all ihren musikalischen Aktivitäten hat sich die Wahl-Schweizerin eine fast schon kindliche Entdeckungsfreude bewahrt. Die klangliche Konstante bildet ihr emotionales Saxofonspiel. Ganz gleich, ob sie zum Alt- oder Sopransaxofon greift: sobald Nicole Johänntgen darauf bläst, klingt es nach ansteckender Lebensfreude.